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Stationenweg als besondere Ehrung

Dörrnwasserlos (rs) – Pater Franz Reinisch (1903 - 1942) hat im Frankenland und speziell in Bamberg viele Spuren hinterlassen. Auch im Herzen einer Bambergerin, die sich intensiv mit dem Leben und Sterben dieses Pallottinerpaters auseinandergesetzt hat. Sie will das Erbe des mutigen Mannes, der sein Gewissen zum Maßstab seiner Entscheidungen machte, in unsere Zeit bewahren.
Hanne Widera organisiert jedes Jahr zum Todestag eine Gedenkfeier mit Eucharistie. Nachdem sich heuer der Todestag zum 80. Mal jährt, entstand die Idee, auf dem Marienberg die „stillen Denkmäler“, die dort an Franz Reinisch erinnern, als einen Stationenweg pilgernd zu begehen. Der Weg begann im Kapellchen. Dort ist im hinteren Bereich ein Reinisch-Reliefbild, das Thea Raab (+1999) der Schönstattfamilie für das Bamberger Heiligtum versprochen hatte.
Zu den einzelnen Stationen wurden Impulse aus der neuen Novene: „Fürchte nichts, du bist in Gottes Hand!“ von Wilma Lerchen (Schönstatt) entnommen.
Ein sehr beeindruckendes Zeugnis steht im Reinisch-Haus. Schönstattpriester Andreas Hornung, nicht nur Seelsorger, sondern auch Künstler, fertigte ein grandioses Lebensbild (2,20 Meter hoch und 3,50 Meter breit) über Franz Reinisch an. Von der Geburt bis zur Hinrichtungsstätte sind alle wichtigen Stationen im Gemälde festgehalten. Pfarrer Andreas Hornung, ein begeisterter Reinisch-Freund, schilderte sehr lebendig das Leben, das Streben nach Freiheit des Gewissens und Sterben von Pater Franz Reinisch.
An dieser Station wurde der 3. Tag der Novene betrachtet. Franz Reinisch war ein ausgeprägter Familienmensch. „Auf den Rat von Franz Reinisch hin möchte ich heute die Gottesmutter besonders in unsere Familie einladen, … damit ihre Anwesenheit sich heilend auf alle Sorgen und Nöte unserer Familie auswirkt.“
Der Abschluss fand in der Hauskapelle statt. Dort befindet sich ein ganz besonderer Spaten – ein Spaten, an dessen Griff eine Metallkrone angebracht worden ist als Dank für die Hilfe des Baupatrons Pater Franz Reinisch.
Eine Teilnehmerin in der Gedenkfeier meinte: „Ich bin froh, dass ich mich auf den Weg gemacht habe, denn es war wirklich sehr ergreifend. Der Stationenweg war für den 80. Todestag eine ganz besondere Ehrung! Gut, dass wir einmal diesen reichhaltigen Schatz zusammenhängend betrachten konnten.“
Auch heute noch hat uns Pater Franz Reinisch viel zu sagen. Das zeigte Pfarrer Andreas Hornung im Gedenkgottesdienst, an dem über 50 Gläubige teilnahmen, sehr deutlich auf.
In seiner Predigt stellte Hornung besonders die Gewissensentscheidung von Pater Franz Reinisch in den Vordergrund und fragte in diesem Zusammenhang: „Was macht heute für Sie eine Gewissensbildung aus? Welche Konsequenzen hat das für Sie?“