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Warnung vor Hungersnot in Ostafrika

Bonn (epd) – Die Hilfsorganisation Care warnt vor einer dramatischen Hungersnot in Ostafrika. Die schlimmste Dürre seit 40 Jahren, steigende Lebenshaltungskosten, eine hohe Inflation, die Auswirkungen des Klimawandels sowie die Folgen des Ukraine-Kriegs hätten dazu geführt, dass bereits mehr als 36 Millionen Menschen in Äthiopien,

Kenia und Somalia an Hunger litten, teilte Care in Bonn mit.

 

Besonders Frauen und Kinder sind den Angaben zufolge von der Krise betroffen. Allein in Kenia seien fast eine Million Kinder unter fünf Jahren und über 115.000 schwangere und stillende Frauen akut unterernährt, hieß es. In Somalia seien in diesem Jahr schon mehr als 200 Kinder verhungert. Nach jüngsten Prognosen droht auch die kommende Regenzeit von Oktober bis Dezember auszubleiben.

 

"Krieg und Klimawandel sind die schlimmsten Hungertreiber. Das wird uns gerade dramatisch am Beispiel Ostafrikas vor Augen geführt", warnte der Länderdirektor von Care Somalia, Iman Abdullahi. Um die Krise zu gewältigen, seien "mehr Mittel für die humanitäre Hilfe und den Aufbau widerstandsfähiger und nachhaltiger Lebensgrundlagen in

den betroffenen Regionen" erforderlich. Care unterstütze Betroffene in den Ländern unter anderem mit Wasser, Lebensmitteln, sanitären Einrichtungen, Gesundheitsdiensten und Bargeld.

 

Ein Großteil der Familien am Horn von Afrika lebe von der Viehzucht, erklärte die Hilfsorganisation. Knapp neun Millionen Nutztiere seien bereits aufgrund von Wassermangel und Weideknappheit verendet. Viele Familien seien dazu gezwungen, ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung und Wasser zu verlassen.

 

Zudem stamme eigentlich ein Großteil des Weizens aus der Ukraine. Doch der Krieg dort sorge dafür, dass Weizenlieferungen nur unregelmäßig einträfen oder ganz ausblieben. Das treibe die Preise für Dünger, Treibstoff und Weizen in die Höhe. Die Lebenshaltungskosten seien für viele Menschen untragbar geworden.