Berlin (epd) – Die Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine ist auch ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn ausgesprochen hoch. Laut einer Online-Umfrage des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) kann sich mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland (58 Prozent) vorstellen, für Geflüchtete aus der Ukraine Geld zu spenden. Ebenso denke jeder und jede Zweite (47 Prozent) darüber nach, sich ehrenamtlich zu engagieren, teilte die Wissenschaftseinrichtung in Berlin mit. Fast jeder Fünfte (17 Prozent) sei weiterhin bereit, geflüchtete Menschen aus der Ukraine vorübergehend zu Hause aufzunehmen.
Im März hatten noch 69 Prozent der Befragten erklärt, sie könnten sich vorstellen, für Geflüchtete aus der Ukraine Geld zu spenden. 58 Prozent dachten darüber nach, sich ehrenamtlich zu engagieren und jeder und jede Vierte (27 Prozent) zeigte sich bereit, geflüchtete Menschen aus der Ukraine vorübergehend im eigenen Heim aufzunehmen. Die Unterstützungsbereitschaft liege damit auch Monate nach Kriegsbeginn über den Werten, die zu Zeiten der Fluchtmigration der Jahre 2015/2016 gemessen wurden, erklärte das DeZIM.
Bei Eingewanderten sei die Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine dabei besonders stark ausgeprägt. So könnten sich Eingewanderte aus muslimischen Ländern zu etwa 65 Prozent vorstellen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Rund 30 Prozent wären bereit, Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich zu Hause aufzunehmen. An der Online-Befragung nahmen zwischen 27. Juni und 5. August 2022 über 3.500 Personen teil.