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Seenotrettung: Bedford-Strohm erhält Auszeichnung

Frankfurt a.M. (epd) – Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist in Frankfurt am Main mit der Albert-Schweitzer-Medaille 2022 ausgezeichnet worden. Der ehemalige Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) werde für sein "kompromissloses" Eintreten für die Seenotrettung von Flüchtlingen geehrt, begründete das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum die Wahl. Auch sein Wirken als EKD-Ratsvorsitzender und als Hochschullehrer werde gewürdigt.

 

Bedford-Strohm präge gesellschaftspolitische Debatten, sagte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), in ihrer Lobrede nach einem vorab verbreiteten Manuskript. Ihn zeichne seine Menschlichkeit aus, die ihn mit Albert Schweitzer verbinde. Bedford-Strohms Menschlichkeit zeige sich in seinem Einsatz für die Ökumene, für eine zukunftsgerichtete Klimapolitik, für Geflüchtete und die Seenotrettung samt der Gründung des Bündnisses "United4Rescue – Gemeinsam Retten". Roth lobte Bedford-Strohm auch dafür, dass er die Verteidigung der Ukraine mit Waffen als moralisch legitim bezeichnet habe.

 

Zu der Feier eingeladen waren unter anderen der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung für ein Grußwort sowie der Mitbegründer und Organisator des Bündnisses "United4Rescue", Michael Schwickart. Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum und sein Träger, der Deutsche Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene, verleihen die undotierte Medaille zum zweiten Mal. Erster Preisträger war 2019 der Musiker, Liedermacher, Komponist und Autor Konstantin Wecker. Die Medaille ist nach dem evangelischen Theologen und Arzt Albert Schweitzer (1875-1965) benannt. Bekannt wurde Schweitzer für seine Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben sowie als "Urwaldarzt" im zentralafrikanischen Lambarene.

 

Bedford-Strohm hatte sich als EKD-Ratsvorsitzender (2014-2021) immer wieder öffentlich für eine humanitäre Flüchtlingspolitik und die Seenotrettung im Mittelmeer eingesetzt. So unterstützte er das maßgeblich von der EKD initiierte Bündnis "United4Rescue". Seit seiner Gründung 2019 ermöglichte der Verein den Kauf und den Umbau von zwei Rettungsschiffen.