Düsseldorf (epd) – Die nordrhein-westfälische Landesregierung hält an ihrem Plan fest, der umstrittenen Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) des Erzbistums Köln die staatliche Anerkennung entziehen. Das bekräftigte Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) in einem Bericht, der am Montag an die Mitglieder des Wissenschaftsausschusses des Düsseldorf Landtags überreicht wurde.
Über die Hochschule, an der unter anderem Priester ausgebildet werden, will der Ausschuss am Mittwoch beraten. In ihrem Bericht stellt Brandes fest, dass das Preußenkonkordat von 1929 für die wissenschaftliche Ausbildung der Geistlichen lediglich den Erhalt der Standorte in Breslau, Bonn und Münster und in Braunsberg garantiere. Es bestehe kein Anlass, das Konkordat infrage zu stellen. Die Ministerin rechnet damit, dass die Bonner katholisch-theologische Fakultät "auch weiterhin ein starker Standort für die theologische Ausbildung sein wird – auch über Nordrhein-Westfalen hinaus".
Schon 2020 habe das Ministerium die KHKT darauf hingewiesen, dass die künftige staatliche Anerkennung nur für bereits eingeschriebene Studenten gelte. Die KHKT sei daher aufgefordert worden, neu eingeschriebenen Priesteramtskandidaten nahezulegen, zur Fortsetzung ihres Studiums an die Universität Bonn zu wechseln. Bei einer
weiteren Neueinschreibungen sei "die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens beim Heiligen Stuhl in Aussicht
gestellt" worden.
Die von Erzbischof Rainer Maria Woelki protegierte KHKT stößt wegen offener Fragen zur Finanzierung und ihrer Konkurrenz zur katholisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn als Ort für die Priesterausbildung auf Widerstand. Zuletzt hatte die frühere Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner deshalb den Stiftungsrat verlassen.