Bamberg (KNA) – Mit zweijähriger pandemiebedingter Verspätung holt der DJK-Sportverband am Sonntag (2. Oktober) seine Jubiläumswallfahrt zum 100-jährigen Bestehen nach. Unter dem Motto "Aufs Neue unter Gottes Himmel" werden rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bamberg erwartet. Nach einem Festgottesdienst im Dom mit dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gibt es einen Empfang in der Alten Hofhaltung.
Der katholische Sportverband versammelt nach eigenen Angaben bundesweit rund 500.000 Sporttreibende in 1.100 Ortsvereinen. Ausgeübt werden mehr als 100 Sportarten, darunter auch ausgefallene Trendsportarten wie Ultimate Frisbee oder Slackline. Bekannteste Sportler mit DJK-Wurzeln sind Basketball-Legende Dirk Nowitzki, Tischtennis-Star Jörg Roßkopf und Skispringer Severin Freund.
Gegründet wurde der Verband 1920 in Würzburg als "Deutsche Jugendkraft – Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen". Heute wird nur noch das Kürzel verwendet. Die DJK versteht sich als christlich wertorientierter Sportverband unter katholischem Dach. Eine Übersetzung dieser Haltung lautet: "Leistung finden wir gut, wenn sie fair und menschenwürdig erbracht wird." Aufgenommen werde jeder, der diese Orientierung mittrage, heißt es.
Die DJK blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Entstanden aus der katholischen Jugendbewegung, wurde die Organisation von den Nationalsozialisten erst verfolgt, dann verboten. Mehrere Funktionäre landeten im Konzentrationslager, Verbandschef Adalbert Probst wurde bereits am 2. Juli 1934 ermordet.
Nach Kriegsende konstituierte sich die DJK neu, wobei im Dachverband zunächst nur männliche Mitglieder zugelassen waren. Die Fusion mit der DJK-Frauensportgemeinschaft erfolgte erst 1970. Seither begleitet ein geistliches Beiratsmitglied regelmäßig deutsche Athletinnen und Athleten zu Olympischen Spielen. Derzeit hat Elisabeth Keilmann diese Funktion inne. Alle zwei Jahre verleiht die DJK einen Ethikpreis des Sports.