Nürnberg (upd) – Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um der dramatisch voranschreitenden Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Um den notwendigen ökologischen und sozialen Wandel
voranzutreiben, haben die Jesuiten in Zentraleuropa das Ukama-Zentrum gegründet. Zur Eröffnung luden sie zu einem Kongress unter dem Titel „Sehen – Urteilen – Handeln. Bausteine zur
Sozial-Ökologischen Transformation“, bei dem auch 35 Jahre jesuitischer Freiwilligendienst und zehn Jahre Jesuit Volunteers gefeiert wurden. Um eine globale Heißzeit zu verhindern, braucht es
umfassende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Politik werden grobe Versäumnisse bescheinigt. Umsteuern ist dringend geboten, soll das Schlimmste verhindert werden.
Die Klimakrise ist nicht isoliert zu betrachten. Wie Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato Si‘“ (Nr. 139) feststellt, sind wir Teil der Natur und leben mit ihr in wechselseitiger
Durchdringung. Um die Ursachen der Umweltschädigung eines Ortes zu finden, sei unter anderem eine Analyse der Funktionsweise der Gesellschaft, ihrer Wirtschaft, ihrer Verhaltensmuster und ihres
Wirklichkeitsverständnisses erforderlich. Es bedürfe ganzheitlicher Lösungen, welche die Wechselwirkungen der Natursysteme untereinander und mit den Sozialsystemen berücksichtigten. Auf dem
Kongress, der im Nürnberger Caritas-Pirckheimer-Haus stattfand, stellte man fest: „Wir haben keine soziale und ökologische Krise, sondern eine einzige komplexe Krise.“
Heiner Bielefeld, der an der Universität Erlangen-Nürnberg den Lehrstuhl für Menschenrechte innehat, sieht die Menschenrechte in einer fundamentalen Krise. Menschenrechte seien Beziehungsrechte,
Respekt der Menschenwürde gehöre dazu. „Der Mensch ist nur Mensch mit anderen“, so Bielefeldt. Er nennt „Solidarität auf Augenhöhe“ als Anspruch. Damit das funktioniere, brauche es Strukturen.
Die existierenden Institutionen genügten nicht – Beispiel Missstände beim Asylrecht, so der Wissenschaftler. Die Menschenrechtskrise könne hier ein Stückweit auch Chance sein. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 42/2022