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Caritas-Präsidentin sieht Reform des Arbeitsrechts in Gefahr

Hamburg (epd) - Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat die deutschen Bischöfe davor gewarnt, die Reform des katholischen Arbeitsrechts scheitern zu lassen. Für einige Bistümer habe sie Zweifel, ob die Reform dort in diesem Jahr zu Ende geführt werden könne, schrieb Welskop-Deffaa in einem Gastbeitrag für „Christ&Welt , die Beilage der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung „Die Zeit“ (Ausgabe zum 20. Oktober). Sie habe „Hinweise auf zu gestaltende Ausnahmen, Rollen rückwärts, Vorschläge nebulöser Formulierungen“.
Bislang gelten im kirchlichen Arbeitsrecht besondere Pflichten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Katholische Beschäftigte dürfen beispielsweise keine gleichgeschlechtliche Ehe schließen, unter Umständen nach einer Scheidung nicht wieder heiraten oder aus ihrer Kirche austreten. Zu Beginn des Jahres hatten sich kirchliche Angestellte in der Social-Media-Kampagne „#OutInChurch“ gegen diese Praxis gewandt. Ein Entwurf für eine Änderung des Arbeitsrechts liegt bereits vor, derzeit beraten die Bischöfe darüber.
Diese Initiative habe gezeigt, „wie nachhaltig negativ sich Verklemmungen der kirchlichen Sexualmoral als Beklemmungen im Arbeitsalltag auswirken“, schrieb Welskop-Deffaa. 700000 Caritas-Beschäftigte hofften auf die Reform. „Die Rechtsprechung wartet nicht auf die Bischöfe“, appellierte die Caritas-Präsidentin. „Wir brauchen eine rechtssichere Grundordnung.“