Bamberg – Nach den vier Erscheinungen des Schäfers Hermann Leicht im Frankenthal in den Jahren 1445 / 1446 erhielt die zuvor zerstreut verbreitete Verehrung der Vierzehn Heiligen Nothelfer
schließlich einen Kultort. Die Wallfahrt setzte ein. Ein Mirakel- und Wallfahrtsbuch für ein gebildetes Publikum ist zwar bereits 1519 / 1596 überliefert, ein erstes, sich an breite
Bevölkerungsschichten richtendes Werk erscheint aber erst 1623. Unter dem Titel ‚Frankenthal oder Beschreibung und Ursprung der Wallfahrt‘ veröffentlichte der Langheimer Prior Simon Schreiner (um
1575 – 1638) ein neues volkstümliches Wallfahrtsbuch und legte damit eine Grundlage zum Aufblühen der Wallfahrt.
Der aus Weismain stammende Schreiner erhielt von Abt Peter Schönfelder den Auftrag, die vorausgegangenen Vierzehnheiligen-Bücher zu revidieren und die seitdem geschehenen Wunder
hinzuzufügen.
Im ersten Teil werden Wunderzeichen im Allgemeinen behandelt, im zweiten die Geschichte der Frankenthaler Wallfahrt und die Wunder durch die vierzehn Nothelfer und im dritten das Leben der
Nothelfer. Der vierte Teil ist mit knapp 70 Seiten den Gebeten vorbehalten.
Das Wallfahrtsbuch ist mit 20 Kupferstichen (einschließlich Titelkupfer) illustriert. Sie stammen vom Stecher und Verleger Peter Isselburg (um 1580 – 1630). Dieser wurde in Köln geboren und kam
über Nürnberg 1622 nach Bamberg. Seine Darstellungen der vier Erscheinungen und der Vierzehn Nothelfer waren für die spätere Ikonographie des Vierzehnheiligenkultbildchens bestimmend und zierten
bis 1752 die Wallfahrtsbücher. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 43/2022