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Der Dialog, der seine Grenzen haben kann

Bei der Tagung „Die katholische Kirche und die radikale Rechte“ im Nürnberg Caritas-Pirck­heimer-Haus diskutierten Fachleute über die Schnittlinien von traditionalistischen Christen und der Neuen Rechten.      Foto : Bernd Buchner
Bei der Tagung „Die katholische Kirche und die radikale Rechte“ im Nürnberg Caritas-Pirck­heimer-Haus diskutierten Fachleute über die Schnittlinien von traditionalistischen Christen und der Neuen Rechten. Foto : Bernd Buchner

Nürnberg (buc) – „Es ist tatsächlich eine „notwendige Debatte“, so der Untertitel der Konferenz „Die katholische Kirche und die radikale Rechte“, zu der das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde nach Nürnberg eingeladen hatte. Traditionalistische und rechtskatholische Haltungen haben in der Kirche ebenso Zulauf, wie sich Rechtspopulisten, „Identitäre“ und andere immer wieder auf religiöse Traditionen, Haltungen und Symbole beziehen – Pegida etwa will bekanntlich das christlich verstandene „Abendland“ verteidigen, gegen wen auch immer.
Krisenbehaftete Zeit
So warnte Erzbischof Ludwig Schick bereits vor Beginn der Tagung in einem Radiointerview vor einem Rechtsruck in der Kirche. „Wir sind in einer krisenbehafteten Zeit“, sagte er. „Dann versucht man, sein eigenes Leben oder seine eigene Umgebung, auch seine eigene Ethnie herauszustellen, zu retten und in die Zukunft zu bringen. Dabei wird man dann einseitig und lehnt andere ab.“ Auch in der Kirche gebe es Rechtsradikalismus – dagegen gelte es entschieden anzugehen, fügte Schick hinzu: „Katholische Kirche ist immer weltumspannend und allumfassend, schließt niemanden aus, ist immer inklusiv und niemals exklusiv.“
Zum Auftakt der prominent besetzten Tagung im Caritas-Pirckheimer-Haus macht der Erzbischof deutlich, wo er die Kirche sieht: Sozialkaritativ solle sie an die Ränder gehen, doch gesellschaftlich und politisch stehe sie in der Mitte, sie bilde die „geistliche Mitte“. Schick wirbt dafür, den Dialog mit Menschen, die nach rechts abgedriftet sind, nicht abzubrechen: „Wir wollen sie aus ihren Angstlöchern herausholen und mit ihnen sprechen, damit sie wieder vernünftig werden.“
Unter anderem mit dem Buch „Die Angstprediger“ ist Liane Bednarz bekannt geworden. Die Hamburger Publizistin und Juristin verkehrte vor einigen Jahren selbst in rechtskatholischen Kreisen und berichtet in ihrem Vortrag anschaulich von den „Christen mit Rechtsdrall“. Die glühenden Anhänger des früheren Papstes Benedikt XVI. sind nach ihren Worten ebenso dazuzurechnen wie die Konzilsgegner der Piusbruderschaft, das Hilfswerk „Kirche in Not“ oder das Forum deutscher Katholiken. Als typisch bezeichnet Bednarz die Verfallsrhetorik und die Fixierung auf die Sexualität, das Wettern gegen angeblichen „Genderwahn“ oder die „Homolobby“.    …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 43/2022