Eichstätt (KNA) – 39 Millionen von rund 60 Millionen US-Dollar: Auch wenn der starke Dollar den Schaden weiter verringert, so bleibt am Ende ein Verlustgeschäft statt der
erhofften Millionenrendite. Und doch sehen die Anwälte des Bistums Eichstätt in der am vergangenen Freitag verkündeten außergerichtlichen Einigung mit einem US-amerikanischen Projektentwickler
einen Erfolg. Bischof Gregor Maria Hanke sprach gar von einem „wahren Meilenstein“. Schließlich ist zumindest mehr als die Hälfte der in Texas und Florida investierten Gelder wieder im
Altmühltal. Doch abgeschlossen ist die juristische Aufarbeitung des Finanzskandals noch lange nicht.
Geldfluss aus den USA
Zunächst einmal können sich Diözese und die Rentenkasse der Priester, die Emeritenanstalt, auf einen Geldfluss aus den USA freuen. Neben bereits
geleisteten Rückzahlungen in Höhe von 8,2 Millionen US-Dollar sind in dem Vergleich weitere 8,4 Millionen bis Ende des ersten Quartals 2023 zugesagt. Aus Immobilienverkäufen sollen zusätzlich
rund 10 Millionen US-Dollar fließen. Dazu kommen bereits zurückgezahlte Gelder anderer Projektentwickler in den USA. Die Kosten für Anwälte, Gutachter und Berater beziffert das Bistum auf einen
mittleren einstelligen Millionenbetrag.
Angefangen hatte alles mit einem smarten Banker, der sich in Eichstätt als cleverer Anlageberater einführte, wobei ihm die Bekanntschaft mit Bischof Gregor Maria Hanke wohl nicht als Nachteil
ausgelegt wurde. Ein rentables US-Investment soll, so heißt es, die Türen geöffnet haben bei den Finanzverantwortlichen der kleinen, aber wohlhabenden Diözese in Bayern. Bald schon wurde der Mann
stellvertretender Finanzdirektor.
Rendite war damals schon länger gefragt, Risiko hin oder her. Ein Prüfbericht der Juristen der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) vom Februar 2019 erzählt davon: Auf den Philippinen
wird das Bistum Eichstätt im Jahr 2012 Reeder. Man gründet eine Gesellschaft zum Kauf und Betrieb von Frachtschiffen. Der damalige Finanzdirektor, ein hoher Geistlicher, fliegt eigens mit seinem
Stellvertreter auf Einladung hin, „First Class“. Doch statt der erhofften Gewinne werden fünf Millionen Euro gleichsam im Meer versenkt. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 43/2022