Bonn (epd) - Die im November geplante bundesweite Ökumenische Friedensdekade erfährt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges einen verstärkten Zuspruch. „Mit Beginn des Krieges
gegen die Ukraine erleben wir ein ungewöhnlich großes Interesse an den von uns angebotenen Arbeitsmaterialien“, sagte der Vorsitzende des Trägervereins, Jan Gildemeister, am Dienstag in Bonn. Die
Ökumenische Friedensdekade findet vom 6. bis 16. November statt und hat das Jahresthema „Zusammenhalt“. Im gesamten Bundesgebiet werden im kirchlichen wie nicht-kirchlichen Umfeld Gottesdienste,
Friedensgebete und Informationsveranstaltungen angeboten.
In den vergangenen Jahren seien die ersten Materialbestellungen zu der Friedensdekade immer erst ab Juni eingegangen, erklärte Gildemeister weiter. „Von den bislang fast 2000 Bestellungen hat uns
fast ein Viertel bereits bis Mitte des Jahres erreicht. Eine ganz neue Erfahrung für uns.“
Ein Grund für das gestiegene Interesse sehen die Veranstalter im Wunsch und der Hoffnung vieler Menschen auf einen baldigen Frieden in der Ukraine und der Unzufriedenheit darüber, „dass die
Bundesregierung gemeinsam mit internationalen Partnern offenbar fast ausschließlich auf eine militärische Strategie zur Friedensschaffung setzt“, hieß es. Zudem sollen bei den Veranstaltungen
aber auch Themen wie soziale Gerechtigkeit und Klimawandel aufgegriffen werden.
Mit der Smartphone-App „Peace and Pray“ macht die Friedensdekade den Angaben zufolge auch in diesem Jahr das Engagement für den Frieden mobil nutzbar. Tägliche Impulse wie Bibelverse und
Andachten als Push-Nachrichten sind über die App abrufbar.
Trägerorganisationen der Ökumenischen Friedensdekade sind die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Zudem wirken
Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und evangelischer Landeskirchen, evangelisch-freikirchliche und römisch-katholische Organisationen mit.