Nürnberg (epd) - Mit der Buchreihe „Wie geht Demokratie? Gemeinsam lernen - in leicht verständlicher Sprache“ will die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) in Nürnberg
Menschen mit Lernschwierigkeiten ein Grundverständnis von Demokratie vermitteln.
Der dritte Band über Vielfalt in der Demokratie wurde am Montag bei einem Pressegespräch vorgestellt. „Es soll damit deutlich gemacht werden, warum Vielfalt wichtig ist für unsere Gesellschaft“,
sagte Julia Wagner, Autorin und Leiterin des Modellprojektes der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB).
Das Buch sei als Arbeitsbuch konzipiert, das von Fachkräften und Ehrenamtlichen in Institutionen der Behindertenhilfe, der politischen Bildung oder der Menschenrechtsbildung verwendet werden
kann. Gleichzeitig richte es sich direkt an Menschen mit Behinderung oder Lernschwierigkeiten, die es zur eigenen Weiterbildung verwenden wollen, sagte Wagner. Zum ersten Mal in der Reihe seien
bei „Vielfalt in der Demokratie“ auch die Vorworte in leichter Sprache verfasst, sagte Sabrina Weyh von capito Nordbayern, dem Kompetenz-Zentrum für Barrierefreiheit der Rummelsberger Diakonie,
das mit der Übersetzung in leichte Sprache betraut war. „Nur wer versteht, kann auch entscheiden und an der Gesellschaft teilhaben“, so Weyh. Über QR-Codes sei auch das Abrufen der längeren
Originaltexte möglich.
Das Buch ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Neben einem Theorieteil, einer anschaulichen Geschichte und einer Anleitung zur Gestaltung von Seminaren und Workshops gebe es acht Interviews mit
Menschen, die über ihre Erfahrungen mit Vielfalt und Diskriminierung sprechen. „Es ist auch ein Wörterbuch dabei, das wichtige schwierige Wörter erklärt. Zum Beispiel Antisemitismus, weil es uns
wichtig war, dass das Wort so im Text steht“, sagte Weyh.
Bereits in der Reihe „Wie geht Demokratie?“ erschienen sind die Bände „Demokratie und ich“ sowie „Wie geht wählen?“. Bis 2024 geplant sind die Bücher „Meine Rechte in der Demokratie“ und
„Stärkung und Schutz von Demokratie“. Anlass für die Buchreihe war laut Wagner die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts 2019, dass auch Menschen unter Vollbetreuung wählen dürfen. Das
Modellprojekt wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.