Washington (epd) - US-Amerikanerinnen und -Amerikaner mit starkem religiösem Glauben machen sich laut einer Umfrage weniger Sorgen um die Klimaerwärmung als ihre Landsleute,
denen Religion nicht so wichtig ist. 42 Prozent der Menschen mit starker religiöser Bindung, doch 72 Prozent derer mit geringer religiöser Bindung, vertreten die Auffassung, der Klimawandel sei
ein sehr ernstes Problem, berichtete das „Pew Research Center“ am Donnerstag.
Am wenigsten Sorgen machen sich demnach Evangelikale. 34 Prozent erklärten, Klimawandel sei ein extrem ernstes oder sehr ernstes Problem. 55 Prozent der „Mainline“-Protestanten, 57 Prozent der
Katholiken, 68 Prozent der Mitglieder afroamerikanischer Kirchen, 72 Prozent der Gläubigen anderer Religionen und 70 Prozent der Menschen ohne Glaubenszugehörigkeit hielten Klimawandel für ein
extrem ernstes oder sehr ernstes Problem.
Evangelikale Klimaskeptiker begründeten hingegen, es gebe viel größere Probleme als Klimawandel (34 Prozent), Gott kontrolliere das Klima (29 Prozent) oder Klimawandel werde die meisten Menschen
nicht groß beeinträchtigen (19 Prozent). Mehr als andere Gruppen befürchteten Evangelikale, Klimavorschriften würden die persönliche Freiheit beeinträchtigen (56 Prozent).
Nach Darstellung der Pew-Studie sind Anhänger der Demokratischen Partei häufiger besorgt über die Erwärmung als Republikaner. Evangelikale und Menschen mit starkem religiösen Engagement sind
demnach eher Republikaner als Demokraten. Die allermeisten US-Amerikaner sehen ihr Klima-Verhalten nicht als Frage der Moral. Nur zehn Prozent gaben an, einen PKW mit hohem Benzinverbrauch zu
fahren, sei „moralisch falsch“.
Die Untersuchung hat sich auch mit Endzeitglauben befasst. 39 Prozent der US-Amerikaner glaubten, dass die Menschheit in der Endzeit lebt. 51 Prozent der Endzeitgläubigen und 62 Prozent der
Nicht-Gläubigen erklärten, Klimawandel sei ein extrem ernstes oder sehr ernstes Problem. Bei der Erhebung hat Pew 10156 Menschen in den USA befragt.