Osnabrück (ost) – Marianne Bevier geht gern auf den Friedhof. Dort pflegt sie das Grab ihrer Mutter, zupft Blätter oder gießt die Blumen – und fühlt sich ihr so nahe. „Ich bin
aber auch die Tochter eines Gärtners und war als Kind häufig auf dem Friedhof“, sagt sie.
Bevier ist katholische Theologin und ehemalige Vorsitzende des Bundesverbandes Trauerbegleitung. Sie sagt, dass sich unsere Trauer- und Erinnerungskultur in den vergangenen Jahrzehnten
grundlegend verändert hat. So selbstverständlich wie Bevier besuchen nicht mehr alle Menschen einen Friedhof. Zwar gehen viele Familien, gerade zu den Gedenktagen im November, an die Gräber ihrer
Angehörigen. Doch für andere verlieren die Friedhöfe an Bedeutung.
Zum einen liege das an der Vielfalt der Bestattungsmöglichkeiten, sagt Bevier: „Ich kann in einem Friedwald, einem Kolumbarium, anonym oder auf See bestattet werden.“ Zum anderen erinnern wir uns
heute häufiger als früher auch an jenen Orten an einen Verstorbenen, an denen wir eng mit ihm verbunden waren. Etwa bei der Vorbereitung eines Festes, wenn man gern gemeinsam gefeiert habe – oder
beim Besuch einer Gedenkseite im Internet, wenn man vor allem über soziale Medien kommuniziert habe. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 47/2022