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Nürnberger Christkind: Umarme diese Jahr jeden, der das möchte

Nürnberg (KNA) - Teresa Windschall (18), Nürnberger Christkind, ist froh, dass das pandemiebedingte Abstandsgebot nicht mehr gilt. „Ich umarme in diesem Jahr jeden, der das möchte. Ich will nicht überlegen müssen, ob ich die demente Oma drücken oder ein Kind an die Hand nehmen darf“, sagte Windschall der „Nürnberger Zeitung“ (Montag). Am kommenden Freitag wird sie den Prolog des Christkinds zur Eröffnung des Christkindlesmarktes vom Balkon der Frauenkirche erstmals sprechen. 2021 fiel dieser aus. Wegen Corona hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erneut alle Weihnachtsmärkte in Bayern kurzfristig abgesagt.
Für das damals frisch gewählt Christkind folgte eine Saison anderer Art. Laut Zeitung besuchte es Sozialeinrichtungen vor reduziertem Publikum. Meist hätten die Begegnungen zum Schutz vor Infektionen im Freien stattgefunden. In diesem August habe die Abiturientin ein Freiwilliges Soziales Jahr angetreten. Im Nürnberger Nordklinikum arbeite sie als Krankenpflegehelferin auf einer Station für Magen-Darm-Erkrankungen. „Du lernst unheimlich viel übers Leben im Krankenhaus“, erzählte Windschall dem Blatt. Vor wenigen Wochen erst habe sie eine Frau beim Sterben begleitet: „Ich habe ihre Hand gehalten.“
Windschalls Berufswunsch ist Ärztin: „Zu 70 Prozent wird es ein Medizinstudium, zu 20 Prozent Schauspiel, zu zehn Prozent Archäologie.“ Fest stehe aber, dass es ein Job mit Menschen sein solle, vielleicht mal in anderen Ländern, nur nicht immer im selben Büro. Für ihre Zeit als Nürnberger Christkind lautet ihr Wunsch: „Ich möchte Hoffnung und ein Strahlen weitergeben.“