Manching/München (epd) - Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) vermutet hinter dem spektakulären Diebstahl des historischen Goldschatzes aus dem Kelten-Römer-Museum im
oberbayerischen Manching einen Fall von organisierter Kriminalität. Er gehe von einer hohen kriminellen Energie aus, sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Mittwoch in einem Interview. So
seien sämtliche Sicherungsmaßnahmen - inklusive der gesamten Telefonverbindungen des Ortes Manching - lahmgelegt worden.
Der große Schaden bestehe vor allem im kulturhistorischen Verlust, sagte der Minister. Es handelt sich dabei um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts, der von „einmaligem
kulturhistorischen Wert“ sei. Der Keltenschatz sage viel über die frühe Besiedlungsgeschichte Bayerns aus. Es müsse alles getan werden, um der Täter habhaft zu werden.
Der Goldschatz im Keltenmuseum wurde am Dienstagmorgen (22. November) gestohlen. Der Wert der Goldmünzen beläuft sich laut bayerischem Landeskriminalamt auf mehrere Millionen Euro. Unbekannte
Täter brachen die Vitrinen auf, um an die etwa 480 Goldmünzen aus der Keltenzeit zu gelangen. Der Goldschatz stammt aus der Zeit um das
erste Jahrhundert vor Christus und ist die Hauptattraktion des Museums. Er wurde 1999 in der Nähe von Ingolstadt entdeckt.
LKA-Sonderermittler seien derzeit mit der Aufklärung des Kunstraubs beschäftigt. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter versuchen werden, den Goldschatz entweder illegal auf dem Kunstmarkt zu
verkaufen oder dass dieser „im schlimmsten Fall eingeschmolzen wird“, sagte ein Behördensprecher.