Vatikanstadt (vn) – Mit widerstreitenden Gefühlen blickt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz auf den Ad-limina-Besuch zurück. Vor der Presse in Rom sprach Bischof
Georg Bätzing von „Erleichterung und Sorge“.
„Ich bin erleichtert, dass alles angesprochen wurde, wirklich alles“; Themen wie die Rolle der Frau in der Kirche und ihr Zugang zu Ämtern lägen jetzt auf dem Tisch und seien nicht mehr zum
Verschwinden zu bringen. Zugleich spüre er Sorge, „weil ich noch nicht abschätzen kann, welche Dynamik die synodalen Prozesse entfalten“. Insgesamt kennzeichnete Bätzing die Gespräche, die die
deutschen Bischöfe in dieser Woche mit dem Papst und der Kurie führen konnten, als einen „Arbeitsbesuch von hoher Nachdenklichkeit“.
„Das war mein erster Ad-limina-Besuch – andere Bischöfe hatten da ganz andere Erfahrungen, für einige war es bereits der vierte Besuch. Ich kann ehrlichen und erleichterten Herzens sagen: Ja, es
war ein herausfordernder Besuch. Und ja, es sind alle, wirklich alle Themen auf den Tisch gekommen – und zwar an ganz verschiedenen Orten, sei es beim Papst, sei es in den Dikasterien oder beim
interdikasteriellen Treffen zu einigen Fragen des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland.“
Die Gespräche mit den Dikasterien seien „gut, wenn auch unterschiedlich“ verlaufen. „Am theologischsten“, so erläuterte die ebenfalls anwesende Generalsekretärin der Bischofskonferenz Beate
Gilles, sei es beim Besuch im Ökumene-Dikasterium von Kardinal Kurt Koch zugegangen: eine Visite, an der Bätzing nicht teilgenommen hat.
„Das Gespräch mit Papst Franziskus hat uns ermutigt“, berichtete Bischof Bätzing. „Auch da sind die unterschiedlichen Positionen in unserer Bischofskonferenz vorgebracht worden. Der Heilige Vater
hat uns deutlich gemacht, dass Spannungen notwendig sind, unter welchen Spannungen er steht und dass zur Lösung Mut und Geduld notwendig sind.“
Über den Synodalen Weg hätten die Bischöfe bei ihrer Audienz beim Papst nicht gesprochen – und zwar, weil sie laut Bätzing davon ausgingen, dass Franziskus an ihrem Treffen mit Kurienvertretern
teilnehmen würde. Tatsächlich war die Teilnahme des Papstes zuvor angekündigt worden. Doch Franziskus sei ja „ein schlauer Jesuit“, so Bischof Bätzing: „Der hat uns mal untereinander als Brüder
ringen lassen“. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 48/2022