Bamberg (ku / eob) – Am 1. November hatte Papst Franziskus den Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick angenommen, der 20 Jahre lang der Oberhirte des Erzbistums Bamberg war. Am
Gaudete-Sonntag wurde nun Erzbischof em. Ludwig offiziell mit einem Pontifikalamt im Bamberger Kaiserdom offiziell verabschiedet.
Während in den Grußworten am Ende des festlichen Gottesdienstes, der von den Domchören und einem Bläserensemble und Domorganist Professor Markus Willinger unter der Leitung von Domkapellmeister
Vincent Heitzer musikalisch gestaltet wurde, die Verdienste des Erzbischofs em. gewürdigt wurden, blickte Ludwig Schick in seiner Predigt zurück auf sein 20-jähriges Wirken als Erzbischof von
Bamberg und gab sich durchaus auch selbstkritisch.
In Anlehnung an das Schuldbekenntnis sagte Schick: „Dankbar schaue ich auf das Gelungene und weiß, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe“, wie ich jeden Tag bekannte und heute bekenne.
Jeden Tag habe ich um Vergebung gebeten und darum, für mich zu beten bei Gott unserem Herrn.“
Vorbild
In seiner Predigt betonte der Erzbischof em., dass Johannes der Täufer ihn etwas für seine Amtsführung gelehrt habe, nämlich sich immer als Geschöpf Gottes und die ihm als Generalvikar und
Weihbischof in Fulda und schließlich als Erzbischof von Bamberg übertragenen Aufgaben als gute Werke Gottes zu sehen. „Das hat mir Gelassenheit und Demut geschenkt.“
In diesem Zusammenhang und mit Blick auf die vielfältigen Aufgaben im Erzbistum verwies Schick auf die Umsetzung des Pastoralgesprächs, die Erstellung eines Pastoralplans, die Konsolidierung der
Finanzen, das tausendste Jubiläum von Bistum und Dom, die Bildung der Seelsorgebereiche, die Umstrukturierung im Ordinariat und die Sanierung und Renovierung vieler Bauten. Auch die Aufarbeitung
der Missbrauchsfälle und die Prävention gegen Missbrauch seien angegangen worden. Schick: „In allen Bereichen ist es zu einem gewissen Abschluss gekommen, wobei ich mir bewusst bin, ganz
abgeschlossen ist in dieser Weltzeit nie etwas.“
Nach Schicks Worten stünden nun neue Aufgaben an, die ein neuer Bischof mit Kraft und Energie anfassen werde. „Er möge sie auch als Werke sehen, die Gott ihm bestimmt hat, zu tun. Sie werden
sowohl neu sein als auch vorherige weiterführen.“
Und der emeritierte Erzbischof betonte: „Als Johannes der Täufer seine Aufgaben als Vorläufer abgeschlossen hatte, machte er dankbar und hoffnungsvoll Platz für den, der kommen sollte. Auch das
war mir immer Vorbild und Lehre.“
Als Seelsorger habe er immer dazu beitragen wollen, „dass die Menschen das Leben haben und es in Fülle haben durch Jesus Christus – die Weisheit, uns von Gott gegeben“. Auch dafür sei ihm
Johannes der Täufer ein Vorbild. Ludwig Schick: „Er sah in Jesus den, der das Leben in sich hat und es den Menschen gibt in Weisheit und Kraft. in vertrauen und Hoffnung.“
Diözesanadministrator und Weihbischof Herwig Gössl dankte Erzbischof em. Ludwig Schick für 20 Jahre treue, sichere, weitsichtige, väterliche und brüderliche Führung durch schwierige Zeiten. „Wir
wissen zu schätzen, dass in unserem Erzbistum ein vertrauensvoller und offener Umgangston und ein gutes Miteinander herrschen, und wir wissen, wem wir das auch zu verdanken haben“, so Gössl. „Du
warst und bist ein guter Hirte, der die Seinen kennt, und zwar nicht nur die berühmten und bekannten, sondern auch die einfachen und unbekannten. Vergelt´s Gott für alles und reichen Segen für
die Zukunft.“
Abschließend bedankte sich Schick für alle Gebete und alles Wohlwollen, alle Hilfe und Mitarbeit und verabschiedete sich mich mit dem Versprechen, „außer Dienst, aber zu Diensten für Jesus
Christus und sein Evangelium, für die Kirche und die Gesellschaft“ zu sein. „Mit Ihnen und Euch allen bitte ich um einen guten neuen Bischof für unser Erzbistum Bamberg“, so Schick.
Weitere Berichte sowie Impressionen vom Abschied finden Sie in der Weihnachtsdoppelnummer