Bamberg (kem) – Gerade im Winter und erst recht in der Vorweihnachtszeit werden die Schlangen immer länger. Wilhelm Dorsch sitzt in seinem Büro in der Hohmannstraße in Bamberg und blickt nach
draußen wo schon Dutzende Menschen darauf warten, dass er die Türen öffnet. Es sind die Türen der Bamberger Tafel und davor stehen Menschen – ganz egal ob Flüchtlinge oder Deutsche, junge
Familien oder Rentner –, die eines eint. Sie haben nicht genug Geld, um für sich und ihre Liebsten Essen zu kaufen.
„Wöchentlich versorgen wir 1200 Menschen und sammeln über zehn Tonnen Lebensmittel ein“, erklärt Heinz Zimmer. Seit inzwischen elf Jahren ist er ehrenamtlich im Team von Wilhelm Dorsch bei der
Bamberger Tafel tätig und weiß, was der Verein schon alles geleistet hat. „Wir können schnell und unbürokratisch helfen. Und das tun wir auch.“
Damit dies so bliebt, ist die Tafel auf Spenden angewiesen. Zu den Spendern zählt in diesem Jahr auch der Heinrichs-Verlag. Bereits seit über zehn Jahren wird auf Geschenke – zum Beispiel an
Pfarrer – verzichtet. Das so gesparte Geld kommt jedes Jahr einer anderen karitativen Einrichtung zugute. „Jedes Jahr unterstützen wir Institutionen und Vereine. Diese Jahr ist die Bamberger
Tafel dran. Wir glauben, das Geld wird hier gut investiert“, so Heinrichsblatt-Chefredakteur Andreas Kuschbert, der mit seiner Co-Geschäftsführerin im Heinrichs-Verlag, Birgit Erhardt, die
Entscheidung für die Tafel fällte. Kurz vor dem dritten Advent gab es so einen 1000 Euro schweren Spendenscheck für Heinz Zimmer und Wilhelm Dorsch.
Der Tafel-Chef erklärt auch gleich, wofür das Spendengeld eingesetzt wird. „Wir haben laufende Ausgaben von 80 000 bis 90 000 Euro pro Jahr. Hinzu kommt, dass wir neben den Sachspenden auch
selbst noch Einrichtungen unterstützen“, so Dorsch. Unter anderem bezahlt die Bamberger Tafel in zwei Kindergärten einmal in der Woche ein gesundes Frühstück, hilft dem Frauenhaus und hat auch
schon palettenweise Waren in die Ukraine geschickt. „Außerdem wollen wir zu Weihnachten auch wieder ein paar Kinder beschenken. Denn die trifft Armut immer am härtesten.“ Im letzten Jahr habe die
Tafel so über 300 Päckchen an bedürftige Jungen und Mädchen verteilt.
Dorsch ahnt bereits, dass die Zahl derer, die die Hilfe der Tafel benötigen noch steigen könnte. „Die jetzt schon schwierige Situation wird Anfang des kommenden Jahres für viele noch schwerer.
Dann erst kommen die Strom- und Gasrechnungen, die manche Familien in arge Nöte stürzen werden.“ Daher freut er sich mit seinem Team von Ehrenamtlichen über jeden Euro, der gespendet wird. „Wir
können nur helfen, weil wir Menschen haben, die uns unterstützen“, ergänzt Wilhelm Dorsch.