Berlin (epd) - Zum Verkaufsstart für Feuerwerksartikel am Donnerstag fordert die Deutsche Umwelthilfe ein vollständiges Böller-Verbot für künftige Jahre. Millionen Tiere und
Menschen sowie die Umwelt litten unter dem Silvesterfeuerwerk, beklagte die Umwelthilfe am Dienstag in Berlin. Ein offener Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit der Forderung nach
einem entsprechenden Verbot sei bereits von knapp 50000 Menschen unterzeichnet worden.
Zu den Befürwortern eines Verbots gehören demnach neben Umwelt- und Tierschutzorganisationen auch der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Präsident der
Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, und die Gewerkschaft der Polizei. Die Umwelthilfe rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, auf Pyrotechnik zu verzichten und das Geld stattdessen für
gemeinnützige Zwecke zu spenden.
Die beiden vergangenen Jahre hätten bereits ahnen lassen, welche umfassenden Verbesserungen ein Böller-Verbot bringen könne. Obwohl zu den Jahreswechseln 2020/21 und 2021/22 nur ein
Verkaufsverbot und kein allgemeines Anwendungsverbot gegolten habe, seien die positiven Auswirkungen immens gewesen. An Silvester sei die Luftbelastung durch Feinstaub mancherorts um rund 90
Prozent gesunken, betonte die Umwelthilfe. Feuerwehren hätten von zwei Drittel weniger Einsätzen, Kliniken von 75 Prozent weniger typischen Silvester-Verletzungen berichtet.