Vatikanstadt (vn) - Der Aufruf von Papst Franziskus am Mittwoch, für seinen schwerkranken Vorgänger Benedikt XVI. zu beten, hat weltweit großes Echo ausgelöst. Viele beten für den emeritierten Papst, viele bangen um ihn. Wie steht es um den Gesundheitszustand des 95-Jährigen?
Am frühen Donnerstag Nachmittag hat ein kurzes Statement des vatikanischen Presseamts Neues mitgeteilt. „Der emeritierte Papst hat letzte Nacht gut schlafen können, er ist vollkommen wach und
geistig präsent. Auch wenn sein Gesundheitszustand ernst bleibt, ist die Lage im Moment stabil. Papst Franziskus erneuert den Aufruf, für ihn zu beten und ihn in diesen schwierigen Stunden zu
begleiten.“
Weitere Informationen gibt es nicht. Der Vatikan hatte am Mittwochmittag wissen lassen, der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes habe sich deutlich verschlechtert, die Ärzte beobachteten
die Lage, und im Moment sei sie unter Kontrolle. Von dem neuen Statement abgesehen, hat man aus dem früheren Kloster „Mater Ecclesiae“, in dem Benedikt seit seinem Rücktritt vom Papstamt 2013
zurückgezogen lebt, nichts Weiteres gehört.
Schon länger ist bekannt, dass der emeritierte Papst fast nicht mehr sprechen kann; jetzt ist von schweren Atemproblemen die Rede. Benedikt selbst hat noch im Frühjahr geschrieben, er werde bald
vor den „ewigen Richter“ treten – darauf bereitet er sich ja nach eigenen Angaben schon seit Jahren vor.
Während seiner Zeit als Papst (2005-2013) war Benedikt XVI. auch Bischof von Rom; die Kathedrale des Bischofs von Rom ist nicht der Petersdom, sondern die Basilika Sankt Johann im Lateran, die als „Mutter und Haupt“ aller Kirchen gilt. Jeder neugewählte Papst, zuletzt Franziskus 2013, wird nach seiner Wahl zunächst feierlich auf dem Petersplatz in sein Amt eingeführt; wenig später nimmt er dann bei einer Messe im Lateran feierlich die Kathedra des Bischofs von Rom in Besitz.