München (KNA) - Ministerpräsident, Bischöfe, Bürgermeister, Trachtler: Bei den Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI. in Rom wird am Donnerstag eine starke Delegation aus seiner
bayerischen Heimat vertreten sein. Das ergibt eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die von der Staatsregierung gecharterte Maschine wird nach Auskunft eines Regierungssprechers vom Dienstag mit vermutlich mehr als 100 Personen besetzt sein. Diese Delegation soll „einen
gesellschaftlichen Querschnitt abbilden“. Laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wurden Personen zum Flug eingeladen, „die eine besondere Verbindung zum Heiligen Vater haben“.
Für das Erzbistum München und Freising machen sich Kardinal Reinhard Marx und sein Weihbischof Rupert Graf Stolberg auf den Weg. Aus der Diözese Regensburg fliegt Bischof Rudolf Voderholzer
bereits am heutigen Dienstag nach Rom. Als Direktor des in Regensburg ansässigen Instituts Papst Benedikt XVI. ist er nicht nur für das geistige Erbe, sondern auch den privaten Nachlass des
Verstorbenen zuständig. Auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wird an der Beisetzung des am Silvestertag mit 95 Jahren verstorbenen emeritierten Papstes teilnehmen, ebenso der Passauer
Bischof Stefan Oster.
Bamberg entsendet seinen vor zwei Monaten zurückgetretenen ehemaligen Erzbischof Ludwig Schick, aus Würzburg kommt Weihbischof Ulrich Boom in Stellvertretung für Bischof Franz Jung, der am
heutigen Dienstag zu einem 13-tägigen Besuch des Würzburger Partnerbistums Obidos in Brasilien aufbricht.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat nach Auskunft seines Sprechers bereits am Montag am aufgebahrten Leichnam im Petersdom persönlich Abschied genommen und wird nicht bis zur Totenmesse in
Rom bleiben. Meier hatte Sternsinger aus seinem Bistum zur Neujahrsmesse mit Papst Franziskus begleitet.
Auch aus den Orten, die im Leben des Verstorbenen eine große Rolle gespielt haben, kommen Vertreter: Aus seinem Geburtsort Marktl am Inn nimmt der Theologische Leiter des dortigen
Papstgeburtshauses, Franz Haringer, teil, aus dem Marienwallfahrtsort Altötting Stadtpfarrer Klaus Metzl. Pentling, wo Joseph Ratzinger als Theologieprofessor ein Haus besaß und bewohnte,
entsendet seine Bürgermeisterin ebenso wie Regensburg.
Die bayerischen Gebirgsschützen, wo der Verstorbene mehr als 20 Jahre Ehrenmitglied war, wollen mit 200 Mann auf dem Petersplatz antreten, allerdings unbewaffnet und ohne Fahnen.
Mit dem Bayerischen Pilgerbüro, das kurzfristig drei mehrtägige Fahrten ins Programm aufgenommen hat, sind in drei Bussen 123 Personen nach Rom unterwegs. Am größten sei die Nachfrage aus
Regensburg gewesen, hieß es.