Vatikanstadt/Frankfurt a.M. (epd) - Papst Franziskus hat ein stärkeres Bemühen um atomare Abrüstung gefordert. In seiner Neujahrsansprache am Montag vor dem Diplomatischen Corps
des Heiligen Stuhls sagte er, der Besitz von Atomwaffen sei unmoralisch. Doch leider werde wie im Kalten Krieg auch heute noch die nukleare Bedrohung heraufbeschworen, wodurch die Welt „in Angst
und Schrecken versetzt“ werde. „Bei der Bedrohung durch Atomwaffen sind wir alle immer Verlierer“, sagte der Papst laut „Vatican News“.
Franziskus kritisierte einen Stillstand in den Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Iran-Atomabkommens. Er hoffe, dass so bald wie möglich eine konkrete Lösung gefunden werden könne, um eine
sicherere Zukunft zu gewährleisten.
Zugleich sprach das katholische Kirchenoberhaupt erneut von einem „dritten Weltkrieg“, der in der globalisierten Welt im Gange sei, in der die Konflikte zwar nur bestimmte Gebiete des Planeten
unmittelbar beträfen, aber im Grunde genommen alle einbezögen. Das jüngste Beispiel dafür sei der Krieg in der Ukraine „mit seiner Spur von Tod und Zerstörung“. Der Papst kritisierte die Angriffe
auf die zivile Infrastruktur, bei denen Menschen nicht nur durch Bomben und Gewalt, sondern auch durch Hunger und Kälte ihr Leben verlören.