Frankfurt a.M. (epd) - Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat zur diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen aufgerufen. Zwischen dem
18. und 25. Januar laden Kirchengemeinden weltweit zu Gottesdiensten ein, wie die ACK in Frankfurt am Main mitteilte. Liturgie und Materialien seien von einem international und interkulturell
gemischten Team aus dem US-Bundesstaat Minnesota vorbereitet worden. Dabei spielten Elemente indigener und christlicher Tradition eine wichtige Rolle. Zum Beispiel soll die Hymne des Volkes der
Dakota mit Psalmtexten verbunden werden.
Der zentrale Gottesdienst zur Gebetswoche finde in Deutschland am 22. Januar um 17 Uhr im Frankfurter Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Frankfurt statt, hieß es weiter. Er
werde live auf www.gebetswoche.de übertragen. Die Predigt halte der ACK-Vorsitzende, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron. Damit finde der zentrale Gottesdienst zur
Gebetswoche für die Einheit der Christen erstmals in einer Freikirche statt.
Die diesjährige Gebetswoche stehe in Anlehnung an einen Bibelvers aus dem Buch des Propheten Jesaja unter dem Motto „Tut Gutes! Sucht das Recht!“. Damit soll auf ein in den Kirchen zumeist noch
tabuisiertes Themas hingewiesen werden, die Spaltung zwischen Kirchen aufgrund unterschiedlicher ethnischer Herkunft.
In Minnesota gebe es seit Jahren große Rassenunterschiede, fügte die ACK hinzu. Die größte Massenhinrichtung in der Geschichte der USA habe 1862 in Minnesota im Gefolge des Kriegs zwischen den
Vereinigten Staaten und dem indigenen Volk der Dakota (Sioux) stattgefunden: „Auch die Ermordung des jungen Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 durch Derek Chauvin, einen Polizisten aus
Minneapolis, geschah in Minnesota.“
Die 1948 gegründete Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere
sieben Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Die „Ökumenische Centrale“ hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.