Rom (KNA) - Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien beteiligen sich auch die katholischen Hilfsorganisationen beider Länder an der Katastrophenhilfe. Der für die Osttürkei
zuständige Bischof Paolo Bizzeti, zugleich Präsident der Caritas Türkei, kündigte gegenüber dem vatikanischen Pressedienst Asianews am Montag die Mobilisierung von Geldern zugunsten der
betroffenen Bevölkerung an. Christen stellen in der Türkei eine verschwindende Minderheit und sind staatlichen Beschränkungen ausgesetzt.
Der Verantwortliche für Caritas Anatolien, John Farhad Sadredin, sagte Asianews, in der rund 400.000 Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Antakya und der nahegelegenen Hafenstadt Iskenderun
seien auch Krankenhäuser und Verwaltungsgebäude von dem Beben betroffen. Er und Bizzeti halten sich derzeit in Italien auf. Beide planten ihre sofortige Rückkehr in die Türkei, allerdings sei
auch die Landebahn des Hauptflughafens Hatay beschädigt.
Die Kirche habe ihre Gebäude als Notunterkunft geöffnet, auch ein Gotteshaus, sagte Sadredin. Hingegen ist die Kathedrale von Iskenderun laut Bischof Bizzeti zerstört.
Auch in Syrien kündigte die katholische Kirche Hilfe an. Unterschiedliche christliche Organisationen würden tätig, sagte der chaldäische Bischof von Aleppo und frühere Präsident von Caritas
Syrien, Antoine Audo, dem Pressedienst Asianews. In der ganzen Millionenstadt Aleppo seien Gebäude beschädigt, sagte Audo - „erst der Krieg, der so viele Schäden verursacht hat, und jetzt das
Erdbeben“. Auch auf das Bischofshaus seien Trümmer von einer benachbarten Moschee gefallen, als deren Minarett teilweise einstürzte, so Audo.
Bätzing bittet um Unterstützung
Angesichts schwerer Erdbeben in der Türkei und Syrien mit Hunderten Toten und Verletzten bittet der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, um Solidarität und Unterstützung. „Ich rufe dazu auf, die Katastrophenhilfe von Caritas international zu unterstützen“, sagte Bätzing am Montag in Bonn
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch dankte er allenRettungs- und Hilfsteams, die aus vielen Teilen der Welt in die Region unterwegs seien.
Der Limburger Bischof zeigte sich tief erschüttert. „Meine Gedanken sind bei den vielen Toten und deren Angehörigen. Die Bilder des verheerenden Erdbebens machen sprachlos. Die Naturgewalt hat
Leben ausgelöscht und Not entfacht.“ Er sei allen in der Erdbebenregion der Türkei und in Syrien verbunden, „auch den Christen, die mit der Katastrophe ihre zentrale Kirche in Iskenderun verloren
haben“.