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Kirchliche Wohnungslosenprojekte in Finnland als Vorbild

Berlin (KNA) - Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) informiert sich heute und am morgigen Freitag in Helsinki bei kirchlichen Initiativen über deren Einsatz gegen die Wohnungslosigkeit. Finnland sei erfolgreich mit dem Konzept „Housing first“, sagte eine Sprecherin des Bauministeriums am Mittwoch in Berlin. Mit dem Konzept wird versucht, Wohnungslosen zunächst eine Wohnung zu organisieren, bevor weitere mit der Wohnungslosigkeit verbundenen Probleme wie psychische, medizinische und soziale Fragen angegangen werden.
Auf dem Programm des Finnland-Besuchs stehen demnach Gespräche zu „Housing first“ in der Y-Foundation, die 1985 vom Kirchenrat mitgegründet wurde und mit 18.000 Wohnungen in 57 Städten zum viertgrößten Vermieter in Finnland geworden sei, so die Sprecherin.
Die Ministerin besuche am Donnerstag auch ein Wohnprojekt der Y-Foundation und der Heilsarmee. Außerdem sei am Freitag ein Besuch bei der Blue Ribbon-Foundation vorgesehen. Diese ist nach Ministeriumsangaben mit etwa hundert Mitgliedsverbänden ein Netzwerk christlich-diakonischer Arbeit und hilft Wohnungslosen unter anderem bei Suchtproblemen.
Seit Januar hat das Bundesbauministerium die federführende Zuständigkeit für das Thema der Wohnungslosigkeit in Deutschland vom Bundessozialministerium übernommen. Bis zum Jahresende soll ein Nationaler Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungslosigkeit verabschiedet werden, kündigte die Sprecherin an. Nach dem Wohnungslosenbericht, den die Bundesregierung im Dezember vorgelegt hatte, sind in Deutschland mindestens 263.000 Menschen wohnungslos.