· 

Anpassung an veränderte Bedingungen

Bamberg (ku) – Die Rahmenbedingungen sind für alle gleich: alle 35 Seelsorgebereiche im Erzbistum Bamberg haben einen Leitenden Pfarrer, inzwischen auch alle eine Verwaltungsleitung und in allen Seelsorgebereichen wurde im vergangenen Jahr ein Pastoralkonzept erarbeitet und im Juli an Erzbischof Ludwig Schick überreicht.
Soweit die augenscheinlichen Übereinstimmungen. Doch die Seelsorgebereiche sind in ihrem Inneren sehr unterschiedlich. Mit einer neuen Serie, die mit der Ausgabe zum 1. Fastensonntag beginnt, will das Heinrichsblatt alle Seelsorgebereiche des Erzbistums ausführlich in Wort und Bild vorstellen.
Für Diözesanadministrator Weihbischof Herwig Gössl ist die Einrichtung der Seelsorgebereiche ein wichtiger und richtiger Schritt gewesen. Als sehr erfreulich sieht er die Tatsache, dass die Leitenden Pfarrer ihre Aufgabe sehr ernst nehmen und mit einer positiven Haltung an die Sache herangehen.
Im Gespräch mit dem Heinrichsblatt räumt Gössl aber auch ein, dass es durchaus Probleme in den Seelsorgebereichen gibt, bei der Umsetzung und auch innerhalb. „Aber das ist und war nicht zu verhindern“, so der
Diözesanadministrator. Dennoch sind sich die Verantwortlichen im Erzbistum darin einig, dass die Vergrößerung der Seelsorgebereiche der richtige Schritt gewesen sei. „Es wurde die pastorale Organisation der Seelsorgebereiche an die Verhältnisse angepasst“, so der Weihbischof.
Angesichts weniger werdender Gottesdienstteilnehmer, aber auch weniger werdenden pastoralen Personals, spricht Gössl von einer „Struktur des Abbaus“, davon, dass nun vieles neu strukturiert und organisiert werden muss. „Es ist natürlich nicht wirklich toll, dass wir als Kirche immer weniger werden“, so der Weihbischof. „Doch auch mit wenigen Leuten können wir als Kirche gut wirken. Unser Ziel muss es deshalb ganz klar sein, wieder zu wachsen.“
Für den Diözesanadministrator ist die Entwicklung der 35 Seelsorgebereiche im Erzbistum zunächst einmal abgeschlossen, wenngleich es in der Zukunft durchaus Veränderungen geben kann. „Aber natürlich gibt es bei allen Veränderungen auch große Beharrungstendenzen“, konstatiert Weihbischof Herwig. So gebe es durchaus in den Pfarreien Ängste und Vorbehalte gegenüber den neuen Strukturen, da man nicht wisse, auf was man sich einlasse. Nach Gössl Ansicht könne ein stures Festhalten und Beharren an bestehenden Dingen nicht gut gehen, „deshalb muss es einfach Veränderungen geben“.
Mit Blick auf den diözesanen Prozess, an dessen Ende die Errichtung der Seelsorgebereiche stand, macht Herwig Gössl deutlich, dass dieser Prozess nicht „von oben“ gesteuert wurde. „Von Seiten der Diözesanleitung gab es nur Rahmenbedingungen.“ Und er betont, dass der Strukturprozess ein „lebendiger Prozess“ ist, der sich in den kommenden Jahren fortsetzen kann.
Weihbischof Herwig: „Es wäre tödlich, keine Planung für die Zukunft zu haben. Das wäre eine koordinierte Schließung. Deshalb sage ich noch einmal: Wir müssen rauskommen aus dem Beharren.“