München (KNA) - Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine rufen der Münchner Kardinal Reinhard Marx und Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in ökumenischer
Verbundenheit zum Gebet für den Frieden auf. Dies teilten am Montag die katholische Erzdiözese München und Freising sowie die evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern mit. Am 24. Februar
werden in vielen Pfarreien des Erzbistums sowie in zahlreichen Kirchengemeinden der Landeskirche um 18 Uhr die Kirchenglocken läuten und Friedensgebete stattfinden.
Es gehe darum, sich bewusst betend an die Seite der Opfer dieses entsetzlichen Angriffskriegs zu stellen und Gott das unermessliche Leid anzuvertrauen, sagte Marx. Weil angesichts der vielfach
verübten Ungerechtigkeit und Grausamkeit „kein einfacher Ausweg erkennbar ist, treten wir vor den Herrn und bitten um Wege aus dieser sinnlosen Gewalt und Zerstörung“. Im Gebet sei Platz für die
„Verbundenheit im Schmerz und die tiefe Hoffnung auf einen gerechten Frieden, der Akzeptanz finden und Bestand haben kann“. Er selbst, so Marx, bete immer neu darum, „dass dieser zutiefst
ungerechte Angriff“, ein baldiges Ende nehme und endlich die Waffen schwiegen.
Bedford-Strohm mahnte, „sich nie an den Krieg zu gewöhnen, sich nie damit abzufinden, dass durch die russische Invasion schon jetzt viele Tausend Menschen gestorben sind und jeden Tag mehr
Menschen sterben“. Das Gebet sei der Ort, um die Trauer und das Erschrecken über dieses Leid vor Gott zu bringen. „Wo wir die Opfer dieses Krieges vergessen, sterben sie ein zweites Mal“, sagte
der Landesbischof. Gott möge helfen, Wege zu öffnen, um die Gewalt zu überwinden und das Recht wieder herzustellen. Die Militärlogik dürfe nie zur einzigen Strategie werden. Gott möge die Herzen
öffnen für das Gespräch und die Spirale der Gewalt unterbrechen.
Marx und Bedford-Strohm danken laut Mitteilung den vielen Menschen in beiden Kirchen, die sich in „beeindruckender Weise“ für die Geflüchteten engagiert und vielfältige Hilfe für die Ukraine
organisiert haben. Sie regten an, zu den Friedensgebeten Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Menschen, die sich bei Hilfsprojekten eingebracht hätten, einzuladen.