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Knobloch: Mut der Geschwister Scholl beeindruckt bis heute

München (KNA) - Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat an die Ermordung der Mitglieder der NS-Widerstandsgruppe „Die Weißen Rose“ erinnert. Die Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl sowie von Christoph Probst jährt sich am 22. Februar zum 80. Mal. Als Gegner des Regimes hätten die Studenten für ihren Mut den höchsten Preis bezahlt. Bis heute beeindrucke, dass sie in diesen Überzeugungen selbst im Angesicht des sicheren Todes nicht etwa geschwächt, sondern noch bestärkt worden seien.
„Diese jungen Menschen verstanden, dass der Einzelne auch in einer Herrschaft des Unrechts weiter handeln konnte - dass er sogar handeln musste“, erklärte Knobloch. Die heutigen Aufgaben seien mit dem inneren und äußeren Ringen der Mitglieder der Weißen Rose nicht vergleichbar. „Aber ihre Überzeugung, dass die Achtung der Menschenwürde notfalls erstritten werden muss, weist uns sehr wohl auch achtzig Jahre später noch den Weg.“
Die Wehrhaftigkeit der Demokratie gegen Hass, Intoleranz und gewaltsame Bedrohungen von außen hänge davon ab, wie sehr es gelinge, diesen Grundsatz zu verteidigen, sagte die Präsidentin: „Diesen Mut müssen wir aufbringen: Im Gedenken an die Opfer von damals und aus uns selbst.“
Die Geschwister Scholl und ihr Freund Probst waren Mitglieder der „Weißen Rose“, einer Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime. Zwischen 1942 und 1943 verteilte die „Weiße Rose“ sechs Flugblätter, die zum Kampf gegen den Nationalsozialismus aufriefen. Bei der Verbreitung des sechsten Flugblattes am 18. Februar 1943 im Lichthof des Hauptgebäudes der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität entdeckte der Hausmeister die Scholls.
Die zwischenzeitlich informierte Gestapo inhaftierte die Scholls kurz darauf. Am 22. Februar 1943 verurteilte der Volksgerichtshof die Geschwister und ihren Kommilitonen Probst zum Tod. Noch am selben Tage starben sie durch das Fallbeil. Nach einem zweiten Prozess wurden weitere Mitglieder der Gruppe hingerichtet: Professor Kurt Huber, Wilhelm Graf und Alexander Schmorell.