Dresden (epd) - Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Unterstützung der katholischen Bischöfe für die Waffenlieferungen in die
Ukraine bekräftigt. Die Bischofskonferenz unterstütze das Selbstverteidigungsrecht des von Russland überfallenen Landes, sagte Bätzing am Montag zum Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung der
katholischen Bischöfe in Dresden. Damit trage man auch die Entscheidung der deutschen Bundesregierung mit, Waffen zur Unterstützung der Ukraine zu liefern. Bätzing nannte das Vorgehen der
Regierung „klug, sehr verhalten und immer in weiter Abstimmung mit den Partnern“.
Bätzing wies aber auch auf das ethische Dilemma hin, in dem sich auch die katholische Kirche befinde. Waffenlieferungen schafften keinen Frieden, Frieden könne nur durch Dialog, Begegnungen und
schließlich Versöhnungsarbeit gelingen, sagte der Limburger Bischof. Das Dilemma, den Frieden zu suchen und zugleich Waffenlieferungen zu befürworten, lasse sich nicht auflösen. Die
Kriegsrhethorik dürfe aber nicht zur Normalität werden, mahnte er.
Er verwies auf den nach seinen Worten „größeren Auftrag“ der katholischen Kirche, sich um die Not der Kriegsopfer und Geflüchteten zu kümmern. Es gehe etwa darum, Geflüchteten in Deutschland eine
Heimat zu bieten, auch in religiöser Hinsicht. Die Nachfrage nach religiöser Unterstützung von Geflüchteten sei hoch, sagte Bätzing. Zugleich trügen die kirchlichen Hilfswerke Caritas
International und Renovabis dank eines Rekordspendenvolumens auch mit Hilfslieferungen in die Ukraine zur Versorgung von Kriegsopfern bei. 79 Millionen Euro seien im vergangenen Jahr an Spenden
zusammen gekommen, betonte Bätzing.
Noch bis Donnerstag beraten die Bischöfe in Dresden. Schwerpunkte sind neben dem Ukraine-Krieg auch der weltweite Reformprozess der katholischen Kirche und die letzte Vollversammlung des
deutschen Reformdialogs Synodaler Weg vom 9. bis 11. März in Frankfurt am Main.