München (KNA) - Unter dem Titel „Papst Franziskus: Visionär oder gescheiterter Reformer“ zeigt das BR-Fernsehen am Mittwoch um 19 Uhr einen Film von Johannes Winkler. In dem
30-minütigen Beitrag in der Reihe „Stationen“ geht der Autor der Frage nach: „Wer ist Franziskus: Umweltschützer, Zauderer, Konservativer, Flüchtlingshelfer, Visionär, gescheiterter Reformer?“
Anlass ist die Wahl des Argentiniers Jorge Bergoglio vor zehn Jahren zum Oberhaupt der katholischen Kirche.
Der Papst vom anderen Ende der Welt löste viele Hoffnungen aus, wie es in der Ankündigung heißt. Er habe weiter seine alten Schuhe getragen, sei mit dem Bus oder Fiat unterwegs und wohne bis
heute im Gästehaus des Vatikans. Zudem habe Franziskus gehörig auf die Kurie geschimpft. Ein Papst, der die Kirche wieder vom Kopf auf die Füße stellen sollte, so schien es. In Rom finden sich
gar Graffitis, die ihn als Superheld der Bescheidenheit zeigten.
Zugleich bekomme Franziskus aber auch ordentlich Gegenwind: Sein Einsatz für Flüchtlinge lasse die Rechtspopulisten Europas zürnen. Reformen im Vatikan, ob für einen besseren Kinderschutz, für
transparentere Finanzen oder eine Neuordnung der Kurie, seien nach wie vor ein Hindernislauf. Für seinen Film traf sich Winkler unter anderen mit Street-Artist Mauro Palotta, der Franziskus zum
Motiv macht. Außerdem sprach er mit Flüchtlingshelfern, die sich mit ihm auf einer Seite wissen, Weggefährten, die ihn bei Enzykliken und Reformen unterstützten und Deutsche, die für eine
Erneuerung der Kirche einträten.