Nürnberg (epd) - Ausstellungen in den Museen der Stadt Nürnberg beschäftigen sich 2023 mit der NS-Zeit, Evangelischer Migration und Geschlechterbildern in Spielen. Das
Jahresprogramm wurde am Dienstag im Hirsvogelsaal des Museums Tucherschloss vorgestellt. Nach pandemiebedingten Veranstaltungsabsagen, monatelangen Schließungen und deutlichem Besucherrückgang in
den Jahren 2020 und 2021 deute die Besucherkurve wieder unverkennbar nach oben, so die Mitteilung der Museen. 2022 sei man mit insgesamt fast 550.000 Besucherinnen und Besuchern zwar nicht auf
dem Niveau von vor der Pandemie. Jedoch seien dies mehr als dreimal so viele Besucher wie 2021 gewesen.
Highlights im Programm 2023 sind die Ausstellung „Spielzeug und Rassismus“ im Spielzeugmuseum, die bis April 2024 verlängert wurde, und die Foyer-Präsentation „Gender in Games -
Geschlechterbilder in analogen und digitalen Spielen des 21. Jahrhunderts“ im Haus des Spiels, die im Mai beginnt. Die Ausstellung, die von Studierenden der Universität Erlangen entwickelt wurde,
beschäftige sich auf Grundlage der Spieleforschung und der Gender Studies mit den vielfältigen Geschlechterbildern, die analoge und digitale Spiele hervorbringen. Dies reiche von Kinderspielen
bis zu Shootern, von Darstellungen toxischer Männlichkeit und emanzipierter Weiblichkeit bis zu Thematisierungen von Queerness.
Mit Beginn des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg öffnet ab 7. Juni das Stadtmuseum im Fembo-Haus seine Tore für eine Ausstellung zu „Evangelischen Migrationsgeschichte(n)“.
Evangelische Museen in Bayern beleuchten darin gemeinsam mit Partnern aus Frankreich, Österreich, Ungarn, Slowenien, Rumänien und den USA Wanderungsbewegungen, die ihren Ursprung im Glauben, in
wirtschaftlicher Not oder in Kriegen haben. Zum Auftakt werden ausgewählte Objekte im Barockvestibül präsentiert und es werde die Möglichkeit des Dialogs mit den Projektpartnern geben.
Im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist von Juli bis November die Veranstaltungsreihe „Vor 100 Jahren: 'Deutscher Tag' und Hitlerputsch“ geplant. Dabei geht es in Buchvorstellungen
und Vorträgen um den gescheiterten Umsturzversuch des NSDAP-Vorsitzenden Adolf Hitler am 9. November 1923 und dessen Bedeutung für den späteren fränkischen Gauleiter Julius Streicher.