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Zuspruch für Klimastreik am Freitag von Seiten der Kirchen

Berlin (KNA) - Vertreter der beiden großen Kirchen werden sich an den Klima-Demonstrationen am Freitag beteiligen. „Klimaschutz ist auch Aufgabe der Kirchen“, sagte die evangelische Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Donnerstag in Berlin. Es mache einen Unterschied, „wenn wir unser Leben als ein Leben in Beziehung verstehen - mit Gott, seiner Schöpfung, unseren Mitgeschöpfen und mit allen Menschengeschwistern“. Die evangelischen Landeskirchen und der Zusammenschluss „Churches for Future“ werden sich den Angaben zufolge mit Bannern, Andachten und Gebeten an dem globalen Aktionstag der Bewegung Fridays for Future beteiligen.
Zuvor hatte auch der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer dazu aufgerufen, sich beim Klimastreik zu engagieren. „Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts ist die ökologische Frage, weil es um die Lebensgrundlage von uns allen geht“, erklärte Wilmer. „Wir erleben seit mehr als einem Jahrzehnt Winter in Deutschland, die viel zu warm sind. Das zeigt exemplarisch, dass der Klimawandel längst bei uns angekommen ist. Es ist absolut dringlich, den Klimaschutz jetzt voranzubringen.“ Der Bischof selbst will am Samstag mit Mitgliedern von Fridays For Future Müll sammeln, um die Umweltverschmutzung insbesondere durch Plastikmüll zu reduzieren.
Der Familienbund der Katholiken begrüßte den Klimastreik ebenfalls. „Der entschiedene Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung ist elementarer Bestandteil der katholischen Sozialethik“, erklärte dessen Präsident Ulrich Hoffmann. Die Frage der Klimagerechtigkeit umspanne alle Lebensbereiche. Eine ausgewogene, klima- und sozialgerechte Finanz-, Gesellschafts- und Familienpolitik sei ein wichtiger Schritt aus dem Krisenmodus, so Hoffmann. Für alle Familien sei ein schonender Umgang mit Ressourcen und Klima essenziell.
Unterdessen forderten Fridays for Future und die Gewerkschaft Verdi die Bundesregierung gemeinsam dazu auf, den Platz für Autos zu reduzieren, mehr in Bus und Bahn zu investieren und ein Tempolimit einzuführen. Beschäftigte aus dem Nahverkehr und Klimabewegte müssten „alle zusammen für eine klima- und sozial gerechte Mobilitätswende“ eintreten, schreiben Verdi-Chef Frank Werneke und Klima-Aktivistin Luisa Neubauer in einem Gastbeitrag für das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). Und weiter: „Klimabewegung und Gewerkschaft lassen sich längst nicht mehr gegeneinander ausspielen.“