Erfurt/Berlin (KNA) - Die bundesweit über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit haben die Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum ausgezeichnet. Sie
ehrten die Ausstellungs- und Bildungsstätte am Sonntag in Erfurt beim Auftakt der Christlich-Jüdischen „Woche der Brüderlichkeit“ mit ihrer Buber-Rosenzweig-Medaille 2023. Die Stiftung vermittle
mit ihrem Programm jüdische Kulturen und Identitäten und werbe für Frieden und Toleranz, erklärte der Koordinierungsrat der Gesellschaften zur Begründung. Es sei „ein Ort des Dialogs mit
bundesweiter Ausstrahlung“.
In seiner Laudatio nannte der Jüdische Präsident des Koordinierungsrates, Rabbiner Andreas Nachama, das Centrum Judaicum einen „Leuchtturm jüdischen Lebens in Deutschland“. Unter der goldenen
Kuppel der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße sei es „nicht nur ein jüdisches Museum und Archiv vergangener Zeiten, sondern insbesondere ein Ort der jüdischen Gegenwarts- und
Zukunftsbestimmung“.
Die „Woche der Brüderlichkeit“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Öffnet Tore der Gerechtigkeit - Freiheit Macht Verantwortung“. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) würdigte die
Eröffnung in Erfurt als wichtiges Ereignis zwischen dem evangelischen Reformationsgedenken 2017 und dem 103. Deutschen Katholikentag 2024 in der Landeshauptstadt. Ramelow rief dazu auf, bei
Rassismus und Rechtsextremismus nicht wegzuschauen und für die Rechte von Minderheiten einzustehen.
Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird seit 1968 für Verdienste um eine Verständigung zwischen Christen und Juden vergeben. Sie ist benannt nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und
Franz Rosenzweig (1886-1929). Zu den Trägern der Medaille gehören die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Schriftsteller Navid Kermani. Im vergangenen Jahr erhielten der Präsident von
Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, sowie der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland die Auszeichnung.