Nürnberg (epd) - Die beiden Nürnberger christlichen Kliniken, das St. Theresien-Krankenhaus und Martha-Maria-Krankenhaus wollen sich zusammenschließen. Es sei wohl die erste
ökumenische Fusion von zwei Kliniken in Bayern, sagte der Sprecher von Martha-Maria, Volker Kiemle, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag. Das St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg ist
eine Gründung der Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Das Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg gehört zum Diakoniewerk Martha-Maria der Evangelisch-methodistischen
Kirche.
Rechtlich umgesetzt werden soll das Vorhaben 2024. Es gebe eine große Übereinstimmung, sagte Hans-Martin Niethammer, Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Martha-Maria. St. Theresien und das
Martha-Maria-Krankenhaus seien „sozusagen natürliche Partner“. Man werde das Fundament des christlichen Krankenhauses ausbauen.
Die aktuellen Pläne würden den Erhalt der beiden Standorte mit unterschiedlichen Angeboten vorsehen, teilte Rainer Beyer, Hauptgeschäftsführer der Trägergesellschaft des Theresien-Krankenhaus
(TGE - gTrägergesellschaft mbH), mit. Details würden in einem gemeinsamen Medizin- und Standortkonzept festgelegt, das nun erarbeitet und in mehreren Jahren umgesetzt werden solle. „Bis dahin
verändert sich für Patienten zunächst nichts“, so Beyer.
Strukturen und Kompetenzen sollten gebündelt werden, um das medizinische Angebot für Patientinnen und Patienten zu optimieren, sagte Michael Hitzschke, Geschäftsführer des St.
Theresien-Krankenhauses. In den kommenden Monaten würden mehrere Arbeitsgruppen von beiden Krankenhäusern den Zusammenschluss auf allen internen Ebenen und mit den zuständigen Behörden prüfen.
Diese Prüfung werde bis zum Sommer dauern. Wenn die Prüfung erfolgreich sei, sollen beide Häuser Schritt für Schritt zusammengeführt werden. „Wir wollen diesen Weg gemeinsam mit den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehen“, versicherte Hitzschke.
Den Angaben nach versorgen im Krankenhaus Martha-Maria 1.100 Mitarbeitende jährlich rund 16.000 stationäre Patienten und Patientinnen, dazu 16.000 ambulante Fälle sowie 500 Patientinnen und
Patienten in der Geriatrischen Rehabilitation. In der zugehörigen Berufsfachschule für Pflege lernen derzeit 165 Auszubildende.
Im St.-Theresien-Krankenhaus werden jährlich über 10.000 Patientinnen und Patienten von rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stationär versorgt. Dazu kommen 11.000 ambulante Behandlungsfälle
und rund 300 Patientinnen und Patienten in der Geriatrischen Rehabilitation, heißt es in der Mitteilung. Auch zu St. Theresien gehören
eine Berufsfachschule für Pflege und eine Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe.