Nürnberg (KNA) - Der katholische Sozialverband KKV in Bayern fordert ein soziales Pflichtjahr für alle. Laut Mitteilung vom Dienstag sprach sich die Delegiertenversammlung des
KKV Bayern am vergangenen Wochenende einstimmig dafür aus. Bei der Ausgestaltung sollte größtmögliche Flexibilität herrschen und eine breite Palette von Einsatzbereichen berücksichtigt werden,
nicht nur in Blaulichtorganisationen, Pflege und Wohlfahrtsverbänden. Auch eine Tätigkeit im Sport, Natur- und Tierschutz, Kultureinrichtungen oder anderen gemeinnützigen Organisationen komme in
Betracht.
Die Pflicht sollte von Männern wie Frauen verlangt werden, so der KKV, und nicht zeitlich starr an ein Jahr gebunden werden. „Dienstleistende müssen die Möglichkeit haben, ihre Pflicht auch
in drei oder vier Zeitblöcken und berufs- oder studienbegleitend zu erbringen“, heißt es in der Stellungnahme. Auch sollte sich die Verpflichtung nicht auf Schulabgänger konzentrieren.
Kritisch sieht der KKV die Bezeichnung „Pflichtjahr“ oder „Pflichtdienst“. Positive Bezeichnungen wie „Gesellschaftsjahr“ seien vorzuziehen. Wichtig sei zudem, bei der Ausgestaltung
wissenschaftliche Erkenntnisse über die Motive für ein gemeinnütziges Engagement zu berücksichtigen.
Der Verband KKV Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung hat nach eigenen Angaben in Bayern 800 Mitglieder. Ein Schwerpunkt seiner Themen ist die Berufs- und Arbeitswelt.