Nürnberg (upd) – In der Kirche Herz Jesu in der Nürnberger Südstadt gibt es in der Fastenzeit Ungewöhnliches zu sehen: Ein goldenes und ein schwarzes Kleid hängen in den
Seitenschiffen des neugotischen Gotteshauses von der Decke; auf den Altarstufen formen 34 „Goldbarren“ das Wort „Demut“; im rückwärtigen Bereich der Kirche sind Keramikbrote auf einer Palette
gestapelt.
Es sind Installationen der Künstlerin Bettina Graber-Reckziegel aus Vorra, die auf ihre Weise mit Gegenständen auf gesellschaftliche Probleme sowie persönliche Lebensstile aufmerksam machen will.
„Dasein“ hat sie ihre Ausstellung genannt, die noch bis 7. April zu den Öffnungszeiten der Kirche Herz Jesu in der Wirthstraße 41 besichtigt werden kann.
Gold- und Pechmarie
Die beiden von der Künstlerin selbst geschneiderten Kleider sollen an die beiden Hauptfiguren aus dem Märchen Frau Holle, Gold- und Pechmarie, erinnern;
die eine gut, fleißig und bescheiden, die andere faul, eitel und böse. Graber-Reckziegel interpretiert das Märchen folgendermaßen: Beide Maries sind ein und dieselbe Person; beide Wesenszüge sind
in jedem Menschen vorhanden.
Die Künstlerin will damit auf die helle und dunkle Seite hinweisen, die ein jeder von uns in sich trägt. Mit jeder Lebensentscheidung wird der Weg zu der einen oder anderen Seite geebnet. So
blitzt beim schwarzen Kleid ein wenig Gold auf, das goldene hat schwarze Spuren. Die Botschaft – das Leben hält viele Facetten bereit; das Wissen um die eigene Fehlbarkeit kann gelassener und
demütiger machen. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 12/2023