Berlin (KNA) – Menschen mit einer Demenzerkrankung sollen künftig in der ersten Phase nach der Diagnose Hilfe von ausgebildeten Ehrenamtlichen erhalten. Dazu hat Bundesseniorenministerin Lisa Paus (Grüne) in Berlin gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ein neues Modellprojekt vorgestellt. "Ehrenamtliche Erstbegleiterinnen und Erstbegleiter haben ein offenes Ohr für Betroffene, geben Orientierung zu möglichen Hilfen und stellen Kontakte her", erklärte Paus. Davon profitierten insbesondere alleinstehende Menschen.
In Deutschland leben nach Angaben des Ministeriums 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Jährlich kämen 440.000 weitere hinzu. Insbesondere in den ersten Monaten nach der Diagnose benötigten Erkrankte in der neuen Lebenssituation Sicherheit und einen Überblick zu den Unterstützungsangeboten. Dabei könnten Ehrenamtliche helfen.
"Die Diagnose einer Demenz im frühen Stadium ist für davon betroffene Menschen ein großer Einschnitt", sagte die Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, Monika Kaus. Das Leben werde häufig auf den Kopf gestellt, und nicht selten mache sich ein Gefühl von Hilflosigkeit breit. Dort setze die Idee der ehrenamtlichen Erstbegleiter an. Dazu biete die Alzheimer Gesellschaft auch fachliche Begleitung.
Das Projekt ist den Angaben zufolge Teil der Nationalen Demenzstrategie, die die Bundesregierung 2020 ins Leben gerufen hat, um die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Sie wird vom Bundesseniorenministerium und vom Bundesgesundheitsministerium begleitet.