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Institut will Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel

Berlin (KNA) - Im Kampf gegen Menschenhandel hat Deutschland aus Sicht des Deutschen Instituts für Menschenrechte noch Nachholbedarf. Es brauche eine Strategie, um Menschen vor sexueller Ausbeutung und Arbeitsausbeutung zu schützen, erklärte das Institut am Freitag in Berlin. Hinzu kämen weitere Formen von Ausbeutung wie das Ausnutzen strafbarer Handlungen, Bettelei und den Organhandel, die jedoch nur wenig Aufmerksamkeit erhielten.
Bereits vor zehn Jahren war das Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Menschenhandel in Deutschland in Kraft getreten. Damit ist Deutschland verpflichtet, Menschenhandel zu verhindern, zu verfolgen und Betroffene zu schützen. Seither hatte der Europarat wiederholt eine konkrete Strategie der Bundesregierung angemahnt. Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, die Bekämpfung von Menschenhandel ressortübergreifend zu koordinieren, die Unterstützung für Betroffene zu verbessern und ihre Rechte zu stärken.
Ein starkes Instrument und „wichtiger Grundstein“ für die Umsetzung könne ein Nationaler Aktionsplan sein, erklärte die Direktorin des Instituts, Beate Rudolf. Ein solcher Plan könne eine „umfassende und kohärente Strategie“ bieten.