Köln (KNA) - Caritas International blickt mit Sorge auf die Lage im westafrikanischen Mali. Die Konflikte zwischen den verschiedenen vor allem aus dem islamistischen Umfeld
stammenden Gruppen schlage sich auch auf die Arbeit von Helfern nieder, sagte der Mali-Referent bei Caritas International, Philipp Lang, am Wochenende in einem Interview von domradio.de. Das
Risiko vor allem für Entführungen sei sehr groß geworden. Viele terroristische Banden finanzierten sich inzwischen darüber. Es werde praktisch jeder gekidnappt, dessen Freilassung die Möglichkeit
biete, Lösegeld zu erpressen.
Mali wird seit Jahren von Kämpfen zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen und den Truppen der Regierung erschüttert. Eine weitere Gefahr stellen vor diesem Hintergrund laut Caritas
International Sprengfallen und Landminen dar. „Die sind normalerweise gegen das Militär gerichtet, aber natürlich sind alle, die sich dort in diesen schwierigen Regionen bewegen müssen, davon
betroffen und können praktisch jederzeit zufällig auf diese Sprengfallen drauf fahren“, so Lang.
Im vergangen Herbst hatte die Bundesregierung beschlossen, das Mandat für den Bundeswehreinsatz in Mali im Mai auslaufen zu lassen. Nach derzeitigem Stand soll der Abzug im Juni beginnen.
Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind seit 2013 in dem Land im Einsatz. „Was wir befürchten, ist, dass man den militärischen Rückzug auch mit einem Rückzug aus anderen Bereichen, wie der
humanitären Hilfe oder der Entwicklungszusammenarbeit begleitet“, sagte Lang. „Ich glaube, das wäre wirklich sehr problematisch, weil das in gewisser Weise die Zivilgesellschaft in Mali schwächen
würde, die diese Hilfen umsetzt.“