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Bayern plant jetzt doch neue Stelle für Missbrauchsopfer

München (KNA) - Der Freistaat soll jetzt doch eine neue Anlaufstelle für Opfer von Missbrauch und Gewalt bekommen. Das teilte Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) am Dienstagabend in München mit. Um eine solche Stelle hatte es in den vergangenen Monaten rege Debatten gegeben, besonders bezüglich der Aufarbeitung von Missbrauch im kirchlichen Raum. Betroffene forderten dafür eine staatliche Einrichtung. Unterstützung signalisierte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Scharf indes verwies bis dato darauf, dass es bereits ein dichtes Netz von 35 staatlich finanzierten Anlaufstellen freier Träger im Bereich sexualisierte und häusliche Gewalt gebe.
Nun jedoch erklärte die Sozialministerin, sie plane beim „Zentrum Bayern Familie und Soziales“ eine zentrale Anlauf- und Lotsenstelle für alle Fälle von Missbrauch und Gewalt einzurichten. Ziel sei es, die bestehenden Hilfsangebote zielgerichtet zu vermitteln. „Die neue Lotsenstelle zeigt die bestehenden Hilfsangebote schnell und konkret auf“, so Scharf. Das Internetportal „Bayern gegen Gewalt“ werde dafür ausgebaut.
Scharf ergänzte: „Missbrauch ist ein gesamtgesellschaftliches Problem! Es geht uns alle an - Missbrauch kommt leider in vielen Lebensbereichen vor. Betroffene lassen wir mit ihren schrecklichen Erlebnissen und Verletzungen nicht alleine.“