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Bayerns Katholiken diskutieren zum Thema „Christliche Hoffnung“

München (KNA) - Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern kommt am Freitag und Samstag zu seiner Frühjahrsvollversammlung im fränkischen Vierzehnheiligen zusammen. Unter dem Motto „Christliche Hoffnung“ möchten die Mitglieder des höchsten Laiengremiums im Freistaat Antworten auf aktuelle Krisen suchen und geben. Dazu findet unter anderem ein Studienteil mit dem Bayreuther Soziologen Georg Kamphausen statt. Dem Landeskomitee gehören an die 90 Frauen und Männer an.
Der Vorsitzende Joachim Unterländer sagte am Donnerstag vorab bei einer digitalen Pressekonferenz, die katholischen Laien wollten sich trotz aller Krisen weiterhin mit ihren christlichen Werten in die Gesellschaft einbringen. So bezeichnet er es als „Armutszeugnis“, dass etwa bei der Debatte über die Schwangerschaftskonfliktberatung im Expertenrat auf Bundesebene keine Kirchenvertreter dabei seien. Unterschiedliche Positionen seien selbstverständlich, so Unterländer. Aber man könne nicht einfach Vertreter von Werten ausschließen, die über Jahrhunderte die Gesellschaft mitgeprägt hätten.
Als „intensiven Anhänger der katholischen Soziallehre“ lägen den bayerischen Katholiken auch die anstehenden Sozialversicherungswahlen am Herzen, führte der Vorsitzende weiter an. Dazu plane die Versammlung, einen Wahlaufruf zu verabschieden. Auch auf vielen anderen Feldern wie in der Gesundheitspolitik, der Frage des Fachkräftemangels bei den Pflegeberufen oder eines sozialverträglichen Klimaschutzes brächten sich die Laienvertreter mit ihren Beiträgen ein.
Hinsichtlich der Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche plädierte Unterländer für Transparenz und Offenheit. Wichtig sei eine historische und wissenschaftliche Aufarbeitung in allen bayerischen Diözesen. Das Landeskomitee stehe zudem hinter den Beschlüssen, die beim Synodalen Weg, dem bundesweiten Reformprojekt der katholischen Kirche, verabschiedet worden seien. Die Laien wollten ihre Möglichkeiten nutzen, die Kirche zusammen mit geweihten Mandats- und Funktionsträgern mitzugestalten.