Nürnberg (epd) - Zum Tag des Baumes am Dienstag (25. April) verlangt der Bund Naturschutz in Bayern von der bayerischen Staatsregierung mehr Einsatz beim Schutz des Nürnberger
Reichswaldes. Das Bündnis „Rettet den Reichswald“ von Bund Naturschutz (BN) und mehrerer seiner Kreisgruppen fordert in einer Pressemitteilung am Montag, dass der Wald nicht durch Großprojekte
zerstört werden dürfe. Erst vor knapp zwei Wochen hatte das Bündnis das Aus für ein geplantes ICE-Werk im Reichswald gefeiert. Die Ankündigung der Deutschen Bahn, das geplante ICE-Werk nicht zu
bauen, sei für das Bündnis „ein riesiger Erfolg“. Es hätten bis zu 46 Hektar Wald fallen sollen, so der BN.
Laut Bund Naturschutz ist der Wald um Nürnberg die „grüne Lunge“ für die angrenzenden Städte. Man müsse die „lokale Klimaanlage“ für
Fürth, Nürnberg und Erlangen erhalten. Der Reichswald bilde darüber hinaus ein wichtiges Kaltluftentstehungsgebiet, erklärt der Bund Naturschutz und verweist auf eine Studie des Bayerischen
Landesamtes für Umwelt. Das zeige in einer Analyse, dass Nürnberg mit sechs bis acht sogenannten tropischen Nächten pro Jahr bereits heute in einem Bereich liege, der gesundheitlich gefährlich
sein könne, etwa für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In tropischen Nächten würden um 4 Uhr morgens noch Temperaturen um 20 bis 22 Grad herrschen. Bei einer starken Klimaerwärmung
müssten Menschen mit 24 bis 25 Grad zurechtkommen.