Prag (KNA) - Kardinal Dominik Duka, bis Mitte 2022 katholischer Erzbischof von Prag, wird am Mittwoch (26. April) 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze scheidet der
Ordensmann der Dominikaner aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit sind derzeit noch 122 der 222 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt. An Dukas Stelle als Prager
Erzbischof trat Mitte 2022 der bisherige Erzbischof von Olomouc (Olmütz) und Metropolit von Mähren, Jan Graubner (74).
Dominik Duka wurde am 26. April 1943 in Hradec Kralove (Königgrätz) geboren. 1968 trat er geheim in den Dominikanerorden ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Nachdem ihm die Kommunisten die
Erlaubnis zum Dienst als Priester entzogen hatten, arbeitete er 15 Jahre als Zeichner in der Fabrik des Autoherstellers Skoda in Plzen (Pilsen). Zugleich war er insgeheim weiter für seinen Orden
tätig.
Von 1986 bis 1998 leitete Duka schließlich als Provinzial den Dominikanerorden in Böhmen und Mähren. 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Hradec Kralove. Im
Februar 2010 berief ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Prag. Damit wurde er auch Primas von Böhmen. 2012 nahm ihn Benedikt ins Kardinalskollegium auf.
In seine Amtszeit fiel unter anderem im Oktober 2019 die Ablehnung des tschechischen Verfassungsgerichts, staatliche Entschädigungen für von den Kommunisten enteignetes Kircheneigentum zu
besteuern, sowie die Rückführung der Gebeine des von den Kommunisten ins römische Exil vertriebenen Kardinals Josef Beran (1888-1969) in den Prager Veitsdom.
Mit Erreichen der für Bischöfe vorgeschriebenen Altersgrenze von 75 Jahren im April 2018 bot Duka Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Zuvor hatten etwa 100 katholische Laien den Papst in einem
Brief aufgefordert, den Erzbischof nicht länger im Amt zu belassen. Sie beklagten eine Neigung „zu Nationalismus und zu Rechtsextremen“, eine „unkritische Unterstützung des islamophoben
Präsidenten Milos Zeman“ sowie eine zu große Nähe von Kirche und Staat.
Duka selbst räumte verschiedentlich ein, dass er in der Flüchtlingsfrage eine andere Haltung als Franziskus einnehme. Zudem distanzierte er sich beim Gedenkgottesdienst für Bischof Beran 2018 im
Veitsdom ausdrücklich von Zeman, der der Feier demonstrativ ferngeblieben war.