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Reißnägel auf dem Stuhl der verfassten Kirche

Bamberg / Frankfurt (buc) – Der Synodale Weg ist vor kurzem zu Ende gegangen, und längst hat die Diskussion um Bedeutung und Ergebnisse des Gesprächsprozesses in der katholischen Kirche Deutschlands begonnen. Konservative und liberale Christen streiten nach wie vor um Reformen, um kleine oder größere Schritte für eine Kirche der Zukunft, die traditionsverbunden bleiben und doch modern sein soll, mit beiden Beinen in der Gegenwart stehend, ohne sich ihr in allem anzupassen, ihr ganz gleich zu werden.
Eine ganz eigene Rolle beim Synodalen Weg, der im Jahr 2019 als Reaktion auf die kirchlichen Missbrauchsskandale begonnen hatte und mit der fünften Vollversammlung im März einen ersten Abschluss fand, spielten die Orden. Die Deutsche Ordensobernkonferenz entsandte zehn Delegierte zu dem Gesprächsprozess, weitere Ordensleute, Frauen wie Männer, waren als Mitglieder in den einzelnen Synodalforen vertreten, die sich unter anderem mit dem priesterlichen Leben, der Rolle der Frau in der Kirche sowie Fragen zu Partnerschaft und Sexualität befasste.
Subversiv wie das Evangelium
Ordensleute seien nicht die „bessere Kirche“, so Schwester Katharina Kluitmann und Marcus Leitschuh in dem vor kurzem erschienenen Buch mit dem markanten wie provokanten Titel „Wir können auch anders!“ Sie seien aber „in vielen Facetten anders Kirche, leben ihr Kirchesein anders: kleiner und darum beweglicher, vielfältiger und doch verbunden, oft näher dran an den Fragen der Menschen und darum manchmal ein wenig revolutionär, vielleicht gar subversiv – so subversiv wie das Evangelium, auf das sich alle berufen.“
In dem Band, der sich mit dem Beitrag der Orden zum Synodalen Weg beschäftigt, versammeln die beiden Herausgeber Kluitmann, Oberin der niederländischen Provinz der Franziskanerinnen von der Buße, sowie Leitschuh, der dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken angehört, eine ganze Reihe von Stimmen aus den Ordensgemeinschaften zu den Themen des Gesprächsprozesses. Benediktinerschwester Philippa Rath von der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim, die mit ihren resoluten Wortbeiträgen für Aufsehen sorgte, ist ebenso vertreten wie Dominikanerbruder Simon Hacker aus Wien, Generaloberin Katharina Ganz aus Würzburg oder Franziska Dieterle von den Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen.  …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 18/2023