Fürth (skfm) – Eine ungewöhnliche Szene spielt sich gerade in der Fürther Kirche Unsere Liebe Frau ab. Wo sonst Gottesdienst gefeiert wird, hält heute Pastoralreferentin Helga
Melzer-Keller einen Vortrag. Die Power-Point-Präsentation zeigt Jesus und den Titel: „Christusbekenntnis und Glaubenspraxis – Was Christentum und Judentum in den Anfängen trennte – und heute
wieder näher bringen kann“. Mit zahlreichen Gemälden und kurzen Textpassagen lockert Melzer-Keller ihren kurzweiligen, informativen Vortrag auf. Fazit des Abends: Jesus war Jude. Er könne nur in
seinem jüdischen Kontext verstanden werden. Darüber hinaus habe der Glaube an Jesus als Christus nur im Judentum entstehen können, „denn das Bekenntnis zu Jesus als dem von Gott Auferweckten und
Messias gründet in jüdischen Heilsverheißungen und ist nur von hier aus verständlich“, sagt die Pastoralreferentin.
Doch wie konnte all das Trennende zwischen den beiden Religionen überhaupt entstehen? Zunächst seien die ersten Christen durchaus „messiasgläubige Juden“ gewesen , „die ihre Hoffnungen in der
Gestalt Jesu erfüllt sahen und auf dieser Basis das Ende dieser Weltzeit und die Wiederkunft ihres Messias Jesus erwarteten“. Aufkommende Auseinandersetzungen waren noch lediglich innerjüdische
Debatten. Entscheidend für die „Ablösung“ des Christentums war, dass sich die Christusverkündigung auch aus Israel hinaus im Milieu der griechisch sprechenden Diasporajuden zu verbreiten begann.
Diese waren in vielen Städten des Römischen Reiches heimisch und organisierten sich hier in Synagogen. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 19/2023