Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? So steht die Königin im Märchen der Gebrüder Grimm fragend vor dem Spiegel, in dem sie sich selbst bewundert. Und als
Antwort erhält sie den Satz: „Frau Königin, ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr.“ Das freilich möchte die Königin nicht hören. Denn sie will doch die
Schönste sein im ganzen Land – und deshalb ist ihr Schneewittchen ein Dorn im Auge. Sie versucht, das arme Kind aus der Welt zu räumen, um keine Konkurrenz mehr zu haben in Sachen
Schönheit.
In einem alten Marienlied heißt es: „Die Schönste von allen von fürstlichem Stand / kann Schönres nicht malen ein englische Hand“. Die Schönste von allen: Das ist keine Königin aus dem Märchen
und kein Schneewittchen, sondern Maria. Sie ist diejenige Frau, die wir als Himmelskönigin verehren. Und in der Offenbarung des Johannes hören wir, dass diese Frau ein schönes Gewand trägt: Sie
hat einen Kranz von Sternen auf ihrem Haupt und steht auf dem Mond. Eingehüllt in diesen kosmischen Sternenmantel ist Maria die Schönste, der auf Erden an Schönheit keiner gleicht.
Im Monat Mai rückt Maria wieder besonders in den Mittelpunkt: In vielen Kirchen werden in dieser Zeit die Maialtäre aufgebaut. Eine Marienfigur wird in diesem Monat besonders mit Blumen und
frischen grünen Zweigen geschmückt. Die Schönheit der aufblühenden Natur in diesem Wonnemonat ist ein Hinweis auf die Schönheit der Gottesmutter. Blühende Blumen, Bäume, die wieder im vollen Saft
stehen, und die ersten Pflanzen, die wieder aus dem Boden sprießen: Sie weisen uns auf das neue Leben hin, das durch Maria in diese Welt gekommen ist. … Fabian Brand (KNA)
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 19/2023