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Katholische Bistümer im Osten beginnen Aufarbeitung

Berlin (epd) - Die Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz haben gemeinsam mit der Katholischen Militärseelsorge eine Aufarbeitungskommission für Fälle sexuellen Missbrauchs etabliert. Das Gremium mit neun Mitgliedern habe seine Arbeit am Mittwoch in Leipzig aufgenommen, wie das Erzbistum Berlin mitteilt.
In der Kommission sitzen den Angaben zufolge Vertreter aus Betroffenen-Beiräten, der katholischen Kirche sowie aus Wissenschaft, Justiz und öffentlicher Verwaltung. Zu ihnen gehören unter anderen die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, die Sozialpädagogin Sabine Otto vom Betroffenen-Beirat Ost, die Ärztin Maria Sternemann und die Abteilungsleiterin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Maria Bering.
Die Aufarbeitungskommission ist nach eigenen Angaben nicht Teil kirchlicher Strukturen und arbeitet weisungsfrei. In der konstituierenden Sitzung seien die ersten Arbeitsschwerpunkte festgelegt worden, hieß es. Zunächst soll der Stand der Aufarbeitung erörtert werden. Geplant sind unter anderem Gespräche mit Betroffenen, aber auch mit Verantwortlichen in den Bistümern. Ziel sei die quantitative Erhebung sowie qualitative Bewertung des sexuellen Missbrauchs in den beteiligten Diözesen.
Grundlage der Arbeit ist die „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch“. Sie wurde im April 2020 für das Erzbistum Berlin, das Bistum Görlitz, das Bistum Dresden-Meißen und die Katholische Militärseelsorge verabschiedet und stellt die Beteiligung Betroffener sicher.