Berlin (KNA) - Die FDP-Spitzenkandidatin für die Europa-Wahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65), fordert von den katholischen Bischöfen eine Stellungnahme im Fall des Kölner
Kardinals Rainer Maria Woelki. „Die Bischofskonferenz will in allen politischen Fragen mitreden. Nur beim Fall Woelki schweigt sie: Das geht nicht“, sagte die Vorsitzende des
Verteidigungsausschusses des Bundestages der „Bild“ (Sonntag).
Strack-Zimmermann bezeichnet sich als gläubige Katholikin. Sie bedauere den Vertrauensverlust für die Kirche, so die Düsseldorferin. „Der Schaden, der durch Woelkis Verhalten entstanden ist, ist
immens.“ Die FDP-Politikerin erklärte, sie habe sich „schon lange gewünscht, dass Woelki sein Amt aufgibt“. Spätestens, seit die Staatsanwaltschaft wegen eines Meineid-Verbrechens gegen ihn
ermittele, müsste er sein Amt als Erzbischof ruhen lassen.
Der WDR hatte vergangene Woche berichtet, der Erzbischof habe entgegen einer beeideten Aussage Ende März vor dem Landgericht Köln doch nähere Kenntnisse über Missbrauchsvorwürfe gegen einen von
ihm beförderten Priester gehabt. Das gehe aus einem Protokoll einer zweitägigen Sitzung der Stadt- und Kreisdechanten im September hervor. Die Staatsanwaltschaft Köln teilte mit, gegen Woelki
auch wegen des Vorwurfs des Meineids zu ermitteln.